Mittwoch, 19. August 2009

Die letzten Kilometer!

Heute schien doch glatt die Sonne ins Zelt und ich schälte mich zum letzten mal aus dem Sack. Die Heimreise stand an, mit gut 600 Kilometern und zwar nicht über die Autobahn, sondern über kleine Straßen, was Zeit kostet. Frühstück viel wieder größten teils aus, da wir einfach nur los wollten. Schnell noch ein paar Eier für unterwegs gekocht, alles eingepackt und ab durch die Mitte.
Wir wollten die Westküste runter und steuerten sie an. Die ersten Hundert Kilometer kamen mir endlos vor. Die Zeit verging, ohne dass man merklich was geschafft hatte.
Schließlich kam die Fähre nach Thyborøn, auf der dann das unglaubliche passierte. Wir sind ja mit sehr vielen Fähren gefahren. Aber die kleinste „vor der Tür“ legte so an, dass es quer zur Fähre so einen Ruck gab, dass ich den Roller nicht mehr halten konnte und ihn auf der Seite ablegte. Es ging allerdings nicht ganz auf die Seite, sondern wurde vom Hauptständer und vom Reservereifen in Schräglage größtenteils gehalten. Den Rest konnte ich sichern. Ein aufrichten war so allerdings nicht möglich. Ich rutschte schnell vom Sattel und konnte den Roller zum Teil aufrichten. Mit dem Knie gesichert, konnte ich nachgreifen und bekam ihn dann wieder vollständig auf die Räder. Nach Untersuchung des Schadens stellte sich heraus, es gibt keinen. Es war nur etwas grüner abgeplatzter Lack vom Deck am Hauptständer, dass war alles. Glück gehabt, also weiter.
In Hvide Sande machten wir Pause bei einer Räucherei und gönnten uns erst mal einen was Gutes. Leos sinn stand auf Fischfrikadelle mit Kartoffelsalat und mir war mehr nach Pfeffermakrele, natürlich auch mit Kartoffelsalat.
Inzwischen wurde schon fast unangenehm warm. Wir waren bei 28°C angekommen, was bei gewohnten 13°C eine gewisse Umstellung bedurfte. Also alles dicke ausziehen immer schön in Fahrt bleiben.
In Bramming wurde es langsam höchste Zeit zu tanken, denn wir hatten schon wieder 360 Kilometer hinter uns der Tank drohte auszutrocknen. Wir hatten nur das Problem, wir hatten keine Dänischen Kronen mehr, die hatten wir ja gut in Räucherware angelegt. An der ausgesuchten Tankstelle konnte mal jedoch auch mit Euro bezahlen was wir auch taten. Dass es nicht gerade günstig werden würde war uns schon klar, es folgte die teuerste Tankfüllung aller Zeiten für 22 €. Aber egal, wir hatten Sprit und würden damit nach Hause kommen.
50 Kilometer vor der Grenze wurde uns etwas sehr müde und wir entschlossen uns ein keines Nickerchen auf einer Wiese zu machen. Nach einer Stunde ging es dann wieder erfrischt weiter. Selbst in Dänemark fanden wir Schotterpisten, die aber mehr als Feldwege genutzt wurden. Sie führten uns durch ein Dänemark, welches ich noch nicht gekannt hatte, mit kleinen Wäldern und Heide. Der Dänische Schotter war aber für uns nicht wirklich geeignet und bestand aus groben losen Kies. Sehr schlecht zu fahren. Dafür waren die Seiten und zum Teil auch der grüne Mittelstreifen frisch gemäht und in einem satten Grün. Einen so schönen Rasen hätte ich gerne im Garten. So etwas gibt es glaube ich nur in Dänemark.
In Pebersmark rutschten wir über die „grüne Grenze“, ohne es wirklich zu merken. Die Schilder sahen nur auf einmal anders aus. Wir schlängelten uns weiter über kleine Straßen nach Süden und erreichten ohne Zwischenfälle das Domizil von Leo, wo ich noch schnell die meisten Lebensmittel auslud. Die letzten Kilometer gingen schnell vorbei und der Roller steht das erste mal wieder in der Garage. Ich nahm nur das nötigste mit nach drinnen, den Rest werde ich morgen ab- und ausladen.


Wetter: trocken und sonnig

Kilometerstand: 14826
Temperatur: 28°C (zu warm)

Position:
N 53°39`10``
O 10°01`09``

Dienstag, 18. August 2009

In Dänemark angekommen!

Heute fehlte der morgendliche Regen, auf den wir aber gut verzichten konnten. Frühstück viel heute aus und es gab ersatzweise nur eine Dose Tunfisch.
Wir ließen uns zeit, da die Fähre erst um 16:30 Uhr ging. Nachdem alles gepackt war, fuhren wir zum Terminal, um unsere Fähre zu buchen, was ohne Probleme funktionierte. Die fahrt ging also klar.
Anschließend riefen wir Claus an und fragten ob es ihn passen würde, wenn wir noch vorbei kommen, aber da er sich ein Bein gebrochen hat und die Treppen, die überall im Haus sind, kaum rauf oder runter kommt, passte es ihm nicht so sehr. Schade, dann halt ein andermal wieder.
Wir begaben uns also zum Hafen und suchten uns einen geeigneten Platz, wo man die Roller ohne Parkgebühr abstellen konnte und fanden ihn in der Nähe des Fischmarktes. Leo blieb mal wieder bei den Rollern und ich schlenderte ein wenig in die Stadt. Ich hätte gerne noch ein paar neue Hosen, konnte aber leider nichts zu einem vernünftigen Preis finden und kehrte recht zeitig wieder zu Leo zurück.
Wir fuhren daraufhin wieder zum Anleger und checkten ein. Die restlichen Stunden lag ich dann in der Sonne, wo sie doch schon mal schien und döste vor mich hin. Pünktlich begann dann das Stapeln der Fahrzeuge in das sogenannte „Speedboot". Es passte erstaunlich viel rein in die Blechdose, wie sie bei den Norwegern im Volksmund hieß. Es war ein recht neues Boot und nicht mehr so schlimm wie das alte Schnellboot, welches wirklich nicht mehr als eine Blechdose war. Die Motorräder wurden ordentlich verzurrt und wir gingen anschließend nach oben. Es war alles sehr modern eingerichtet, nicht mein Geschmack, aber ich sollte da drauf ja auch nicht wohnen. Beim auslaufen kam uns noch ein deutsches U-Boot entgegen und ich glaube, dass es eins von unseren „Wasserstoff U-Booten" gewesen ist. Es war aber natürlich nicht viel davon zu sehen. Leo lümmelte wieder die ganze Fahrt in den Polstern rum und ich erkundete das für mich neue Schiff. Ich kaufte noch etwas „Schnobekram" für unser Kleingeld ein und wechselt die Reste an Norwegischen Kronen in Dänische Kronen, die wir ja auch noch zum tanken und für den Campingplatz brauchten. So verging unsere Überfahrt nach Dänemark. Dort angekommen sahen wir zu, dass wir vom Schiff kamen, denn die LKWs die links und rechts von uns standen, ließen natürlich schon ihre Motore laufen, um die Presslufttanks für die Bremsen zu füllen. Es stank entsprechend und wir waren froh, als wir draußen waren.
An Land wurde erst mal getankt, so dass wir für die nächsten 300 Kilometer gerüstet sind. Nach kurzer Zeit fuhren wir einen Campingplatz für die letzte Nacht an und machten uns noch kurz etwas zu essen, bevor wir uns zur Nachtruhe legten.


Wetter: trocken und sonnig

Kilometerstand: 14177
Temperatur: 18°C

Position:
N 57°33`06``
O 09°55`56``


Kleiner Nachtrag noch zu gestern: Leo ist in einer Baustelle durch frischen Teer gefahren und sein Roller sieht aus als wenn der Motor geplatzt wäre, allerdings auch vorne. Wir stellten jedoch schnell fest, dass dem nicht so war. Es ist zwar eine große Sauerei, aber besser als wenn der Motor Öl verloren hätte. Wir waren trotz allem erleichtert. Auch die Reifen wurden kräftig eingesaut und kleben jetzt im wahrsten Sinne auf der Straße. Wie man dass Zeug wieder runter bekommt, wissen wir im Moment auch noch nicht, aber beim Straßenbau werden sie es schon wissen.

Montag, 17. August 2009

Ab nach Kristiansand

Es regnete zwar am frühen Morgen nicht, aber es war klar, dass es nicht so bleiben würde. Der Himmel war dunkel verhangen und wartete nur auf uns. Wir konnten noch im trockenen frühstücken und das Wichtigste einpacken, dann ging es langsam aber stetig los.
Wir konnten uns gleich in die Regenkleidung schmeißen und schon ging es los Richtung Odda. Zu meiner Überraschung sahen wir, dass das Aluminiumwerk abgerissen wurde. Eigentlich war es schon lange fällig, den es stand mitten im Ort und hatte seinerzeit einen Großteil des Fjordes mit seinen Giften verseucht. Man hatte schon darüber nachgedacht, den Teil des Fjordes mit Beton auszugießen, um die Gifte zu verschließen und das Leben in den Fjord zurückzuholen. Es war aber nicht durchführbar. Erstaunlicherweise erholte sich der Fjord sehr viel schneller nach der Schließung des Aluminiumwerkes als angenommen. Demnächst ist dann auch der Schandfleck, der den sonst recht schönen Ort Odda verschandelt auch weg.
Wir fuhren weiter und kamen an dem Latefossen vorbei. Dieser Wasserfall ist einer der bekanntesten in Norwegen und besteht eigentlich aus zwei Wasserfällen, die sich am Fuße vereinigen. Die Gischt der Wasserfälle geht immer über die Straße, dass ist ja normal, aber diesmal führten die Wasserfälle es durch den vielen Regen so viel Wasser, dass es kaum möglich ist, die ein Foto zu machen. Ich weiß also nicht, ob meine etwas geworden sind oder auf Grund des feuchten Objektives unscharf wurden.
Gegen 12:00 Uhr Km dann die Sonne plötzlich raus und der Himmel wurde heller. Es sah so aus, als wenn es nicht mehr regnen sollte und wir zogen unsere Regensachen aus. Es tat gut, mal wieder im Trockenen zu fahren. Irgendwann kamen wir auf die Idee, nach Kristinsand durchzufahren und uns schon morgen einzuschiffen. Wir gingen dann bei Kristiansand auf einen Campingplatz, der eigentlich ganz schön sein sollte. War er auch, aber nur für Dauercamper, aber für eine Nacht wird es schon gehen.
Wir erfuhren, dass die Fähre nach Kristiansand nur noch aus einem Speedboot besteht, was ich nicht glauben wollte. Ich rief kurzerhand einem Bekannten in Kristiansand an und fragte nach der richtigen Fähre. Leider wurden sie verkauft und gegen Speedboote ausgetauscht. Die Speedboote fahren mit 27 Knoten. Was ist da nur Speed dran? Die alte Fähre nach von Travemünde nach Helsinki machte ihrer zeit schon 32 Knoten ohne „Speed" und wäre gemütlich an dem Speedboot vorbei gefahren! Ich lach mich tot! Wir auch immer, ich mag die Speedboote nicht, werde mich damit aber abfinden müssen, wenn ich nach Hause will.
Ich machte noch eine Runde an der Küste entlang, schließlich war es ein schöner Abend, und legte mich dann ab.


Wetter: erst Regen, dann schlagartig Sonne

Kilometerstand: 14150
Temperatur: 13-18°C

Position:
N 58°07`14``
O 08°03`51``

Sonntag, 16. August 2009

Jede Menge Tunnel!

Als es zeit wurde aufzustehen, war es trocken und wir sahen zu, dass wir in die Gänge kamen. Ein Blick zum Himmel genügte, um zu wissen, dass es nicht so bleiben würde. Wir bekamen fast alles trocken eingepackt, nur dass Tarp musste wieder im Regen eingepackt werden. Das Tarp war aber auch am unwichtigsten, da es uns selbst klöternass trocken hält.
Ich wollte noch kurz zur Stabkirche von Borgund, die für mich die schönste ist. Die 35 Kilometer waren schnell, und sogar fast trocken, zurückgelegt und wieder musste ich feststellen, dass sich in den letzten Jahren viel getan hatte. Ein parken vor der Kirche war nicht mehr möglich. Der Parkplatz lag jetzt ein paar hundert Meter weiter bei einem neu errichteten Informationszentrum mit integriertem Café. Auch die Eintrittskarten musste man hier kaufen. Ich holte mir eine Karte und stiefelte zur Kirche. Leo ließ ich mal wieder beim Kaffe sitzen. So langsam konnte man sehen, dass an der Kirche mit Reparaturen begonnen werde musste. Ein paar Dachschindeln die noch aus Holz waren mussten ersetzt werden und fielen jetzt durch ihre helle Farbe auf. Nachdem ich mir alles angesehen hatte, kehrte ich zu Leo zurück um ihn abzuholen.
Wir machten uns auf den Weg zum längsten Tunnel Norwegens mit 24,5 Kilometer. Er ersparte uns einen Pass, der bei dem Wetter keinen Spaß gebracht hätte, denn es regnete bereits wieder in strömen. Es ist der erste Tunnel, der in der Mitte eine Heizung hat und uns auf einmal mit einer Wahnsinnshitze von gefühlten 23°C entgegenschlug. Wenn ich noch dreimal durchgefahren wäre, dann hätte ich meine Wäsche glatt mal trocken bekommen. Da der Tunnel sehr lang ist und so mancher gerne einschläft, wurde in dem Tunnel an drei Stellen eine Passage mit blauer Beleuchtung eingerichtet, was klasse aussah. Blau macht halt glücklich und hält scheinbar auch wach. Wir hielten verbotener Weise kurz an und machten ein paar Bilder, denn es war gerade kein Auto zu sehen. Der Tunnel war sogar ohne Maut, was mich sehr gewundert hat.
Nun musste aber erst mal ganz dringend getankt werden, da wir schon vor der Tunneleinfahrt gut auf Reserve fuhren. Die erste Tankstelle war natürlich wieder mit Karte und wir suchten uns eine andere, die zum Glück nur 1,8 Kilometer weiter lag.
Nun ging es wieder in die Berge und zwar in Serpentinen. Aber nicht wie sonst, sondern im Berg wand sich die Straße nach oben. Gelegentlich kam man mal nach draußen, so dass man einen Überblick bekam wie hoch man eigentlich schon wieder war. Eine sehr interessante und schöne Straße. Noch schöner wäre es allerdings mit etwas Sonne im Rücken. Oben angekommen fuhren wir weiter Richtung Geilo, sicher bekannt unter den Skifahrern. In Geilo angekommen fuhren wir wieder Richtung Fjord zum Föringsfossen, dem höchsten Wasserfall Norwegens, den man auch über einen kleinen Steig zu Fuß erwandern kann. Ich hatte es eigentlich vor, verzichtete aber dankend darauf, da das Wetter nicht gerade dazu einlud. So ging ich nur zum Aussichtspunkt und machte dort ein paar Bilder. Was mich immer noch wunder, ist, dass es an der Kante die einige hundert Meter runter geht es nicht die geringste Absicherung gibt. Kein Geländer, Netzt oder auch nur Seil. Nur nasser rutschiger Fels. Wahrscheinlich ist der Abgrund jedoch furchteinflößend genug, so dass niemand zu dicht an den Abgrund geht, oder zumindest entsprechend aufpaßt.
Wir stürzten uns dann wieder in einen Reihe von Tunneln, die diesmal zur Abwechslung in einer Spirale runterführt. Wir fuhren dann noch bis Lofthus, wo wir auf einen Campingplatz hoch über den Fjord zelten wollten, wo man unter Kirschbäumen zeltet und sich auch eine Leiter nehmen darf um sich ein paar Kirschen zu pflücken. Ich hatte schon so einen Appetit auf Kirschen und mich riesig darauf gefreut. Leider waren wir zu spät und keine Kirschen mehr an den Bäumen. Pech gehabt!
Also wurde nur noch geduscht und es ging so ab in den Sack!


Wetter: überwiegend Regen

Kilometerstand: 13745
Temperatur: 8-13°C

Position:
N 60°20`09``
O 06°39`24``

Samstag, 15. August 2009

Ruhetag!

„gähn" Langsam wird es langweilig! Die Nacht war mal wieder trocken. 8:00 Uhr es fängt an zu regnen. Erst nur ein paar Tropfen, dann langsam immer mehr. Es änderte sich den ganzen Tag nicht, immer schön gleichmäßig und senkrecht von oben nach unten. Zumindest war es windstill und der Boden nahm den Regen problemlos auf, so dass keine Pfützen entstanden.
Wir legten mal wieder einen Ruhetag ein, der auch wirklich einer war.
Ich hatte eigentlich ein paar kleine Besichtigungen vor, aber auf Grund des Wetters, ließ ich es bleiben. Ich ging nur kurz zu Fuß zum Einkaufen, da unsere Lebensmittelvorräte sich auf 2 Scheiben Brot, etwas Aufschnitt und ein paar Kekse beschränkte und morgen ist Sonntag.
Ansonsten beschäftigte ich mich damit einen sehr jungen Haussperling zu zähmen, was mir mäßig gelang. Zu Anfang wollte er sich unserem Tarp nicht nähern. Ich bekam ihn aber immerhin soweit, dass er sich, nach einiger Zeit, unter unserem Tarp und meinem Stuhl ohne viel scheu bewegte und die Essensreste beseitigte. Dabei gab's natürlich auch ein bisschen von unseren leckeren Keksen. Es störte ihn zum Schluss auch nicht mehr, dass der Kocher fauchte.
Es ist erstaunlich, wie viel und lange Leo liegen und schlafen kann. In dem Punkt kann ich einem gut trainierten Rentner einfach nicht dass Wasser reichen.


Wetter: morgens Regen, mittags Regen, abends Regen.

Kilometerstand: 13415
Temperatur: 13°C

Position:
N 61°05`58``
O 07°28`11``

Überraschung!

Die ganze Nacht regnete es in strömen. Irgendwann morgens, stellte ich fest, dass mein Zelt am Kopfende ca. 3 cm unter Wasser stand. Das kannte ich ja nun gar nicht, meine Zelte sind eigentlich immer trocken. Meine Isomatte ist zum Glück etwa 5,5 cm dick, so dass ich immer noch fast im trockenen lag. So wie es aussah, hatte der Boden etwas nachgelassen, da von oben alles trocken war. Nur leider hing mein Schlafsack etwas über den Rand und damit im Wasser, so dass es jetzt etwas ungemütlich wurde. Auch meine Jacke hatte etwas Wasser gefasst, aber zum glück nicht sehr viel. Die Jacke musste ich so oder so anziehen, ohne ging nicht, trocken tragen war hier angesagt. Als ich aus dem Zelt schaute traute ich meinen Augen nicht, unsere Hallig stand jetzt ebenfalls unter Wasser, alles schwamm. Wir frühstückten in Ruhe und packten dann alles zusammen.
Es war uns alles egal, nur weg und weit kommen. Gegen Mittag, wurde es überraschender weise trocken und die Sonne kam raus. Welch freudiges Ereignis, mit dem keiner gerechnet hatte. Wir trafen dann kurz hinterm Geiranger unsere niederländischen Freunde wieder.
Wir fuhren gemeinsam zum „Knüten", ein altes Teilstück der alten Straße, sperrten die Straße und machten erst mal ein paar Aufnahmen. Wer hier rein fährt, der hatte Zeit!
Dann ging es zum „Dalsnippa", der höchsten Straße in Norwegen (1501 m), von wo aus man schön auf den Geiranger-Fjord kucken kann. Leo blieb wieder unten, da er schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht hat und keine Lust hatte. Die Straße bestand auch dieses Jahr aus nassem glitschigem Schotter, größtenteils ohne Leitplanke oder ähnlichem. Als wir oben ankamen, was die Sicht sehr schlecht, aber wie es in den Bergen häufig so ist, genügt ein Windhauch, die Wolken sind weg und geben den Blick ins Tal frei. Bei der Abfahrt, wurden noch diverse Bilder gemacht und wir holten anschließend Leo in Cafe ab, wo er auf mich gewartet hatte. Dann wurden noch die E-Mail Adressen mit den Niederländern ausgetauscht und wir fuhren wieder getrennte Wege.
Unsere fahrt ging über Lom zum „Fantestein", der mit 1434 m die Höchste Passstraße in Norwegen ist. Es war eine schöne wenn auch frische fahrt bei 6°C. Von der ersten Passstraße ging es direkt in die Zweite, die mir Maut belegt war, aber dafür sehr schön und vor allem Ruhig ist. Irgendwann stürzten wir uns in die Tiefe, denn wir mussten wieder nach unten in Küstenhöhe. Es war eine schöne, wenn auch endlos scheinende Abfahrt.
In Laerdal angekommen, schlugen wir unser Lager auf einem Zeltplatz auf und versuchten unsere Sachen etwas zu trockenen, was nur mäßig gelang, denn es war schon wieder 20:00 Uhr und die Sonne war schon lange hinter den Bergen verschwunden. Ich holte heute den Bericht von gestern nach und mir war klar, dass es spät werden würde. Aber jetzt ist es geschafft. Gute Nacht!


Wetter: morgens regen, ab Mittag trocken mit Sonnenschein

Kilometerstand: 13415
Temperatur: 15°C

Position:
N 61°05`58``
O 07°28`11``

Freitag, 14. August 2009

Regen, Regen, Regen…

Hatten wir dass nicht gestern schon? Jo! Die Nacht war trocken, so dass man wunderbar schlafen konnte, und kaum will man aufstehen, fängt es an zu regnen. Es nützt alles nichts, wir müssen weiter und packen alles wieder mal im Regen ein.
Dann hört es doch tatsächlich kurz auf zu regnen und wir fahren los. Die ersten 24 Kilometer geht es wieder die Schotterpiste zurück. Kaum biegen wir auf die asphaltierte Straße ein, fallen auch schon wieder die nächsten Tropfen und es soll auch nicht mehr aufhören. Wir wenden uns in Richtung Süden, in der Hoffnung, dass der Regen wärmer wird, aber gefehlt. Die Temperatur pendelt den ganzen Tag zwischen 9°C und 12°C. gelegentlich kommt die eine und andere Fähre, auf der wir uns gelegentlich aufwärmen können, ansonsten gießt es mal mehr mal weniger, meistens mehr, so dass man kaum etwas sehen kann. Wenn man in einem Tunnel fährt, beschlägt sofort die Windschutzscheibe und die Spiegel, was zum glück bei uns keine rolle spielt, da wir drüber weg sehen können. Zumindest ist es im Tunnel bis 15°C warm und wir freuten uns über jeden Tunnel. Eigentlich wollten wir nicht bis Molde, aber ehe wir uns versahen, waren wir da und nahmen die letzte Fähre für diesen Tag.
Nach weiteren ca. 15 Kilometern nehmen wir einen Campingplatz und die gute Frau an der Anmeldung glaubte doch glatt wir wollten sie auf den Arm nehmen. Das würde ich doch nie machen. Uns war auch gar nicht danach jemanden auf den Arm zu nehmen, sondern wir wollten nur in den trockenen Sack. Nach einigem hin und her konnten wir uns aber dann doch mit Zelten anmelden und man gab uns noch einen Tipp, wo wir am besten unser Zelt aufstellen sollten. An einem Hang sollte es am trockensten sein, was sich aber nicht bestätigte. Unten sowie am Hang selber stand dass Wasser und es spritzte bei jedem Schritt. Ich hab noch nie eine schiefe Ebene gesehen, auf der das Wasser stand, bis heute. Nach langem suchen und Gehversuchen, ob das Wasser spritzt, fanden wir schließlich einen Platz ganz oben, der an einer Hallig erinnerte. Wir richteten uns so gut es ging ein aßen noch etwas, bevor wir uns zur ruhe betteten. Das Netbook, bekam ich nicht aus dem Helmfach raus, da es Bindfäden regnete und ich es nicht öffnen konnte, ohne dass Unmengen an Wasser alles unter Wasser setzten. Irgendwie war ich ganz froh, denn so brauchte ich mal keinen Bericht schreiben. Eine kleine Info per Handy musste reichen und ich war froh, als ich mich zur ruhe betten konnte.


Wetter: den ganzen Tag Regen, ansonsten…….mal Regen!

Kilometerstand: 13077
Temperatur: 12°C

Position:
N 62°31`15``
O 06°54`54``

Donnerstag, 13. August 2009

Sintflut?

Nur ganz kurz, da ich an mein Netbook nicht rankomme, sonst würde ich mein Helmfach unter Wasser setzen.
Es waren zwischen 10 und 12 °C und es hat bis auf wenige Unterbrechungen wie aus Eimern gekübelt. Der Zeltplatz steht größtenteils unter Wasser. Wir sitzen auf einer Art Hallig.
Gute Nacht!

Mittwoch, 12. August 2009

Polizeikontrolle!

Die ganze Nacht blieb es trocken, jedoch pünktlich zum aufstehen fing es an zu regnen, welch Überraschung. Es regnet nicht lange aber immer wieder und mit vorliebe wenn man es nicht gebrauchen konnte, wie z.B. beim Frühstücken oder Zeltabbau.
Trotz allem waren wir um kurz nach 9:00 Uhr wieder unterwegs. Wir fuhren erst mal gute 30 Kilometer, bis wir den Tank wieder einmal füllen mussten. Sehr schnell kamen wir nicht voran, da die Strecke recht kurvenreich, unübersichtlich und nass war. Dazu kam noch, dass durch den Regen die Sicht behindert wurde.
Gut 130 Kilometer vor Trondheim blinkte man uns mit der Lichthupe immer an, ich wusste nur nicht warum. Nach etwa 15 weiteren Kilometern wussten wir warum, es stand ein Männlein still und stumm am Straßenrand herum. Erst war es also eine Geschwindigkeitskontrolle, aber nicht mit mir, ich war etwa 15 Kilometer unter dem erlaubten. Trotzdem wurden alle raus gewunken, ohne Ausnahme, wir auch. Ich sah es ganz locker, den ich wusste ich war ohnehin zu langsam und hatte mit Sicherheit nichts übersehn. Ich sah es ganz locker und wir reiten uns brav mit in die Schlange der wartenden ein. Es folgte eine Alkoholkontrolle und weil es so schön war, durfte ich gleich noch mal, und dass mir! Alles ok und Messer sowie Beil, die sich am Sturzbügel befanden, interessierten nicht.
Wir fuhren weiter und die Straße wurde langsam trocken. Jetzt kamen wir auch schneller voran, bis es wieder etwas feucht wurde und wir Fahrt wegnahmen. Es war aber nur von kurzer Dauer und wir schafften heute ein gutes Stück. Bevor wir von der E6 abbiegen wollten, mussten wir noch mal tanken, da wir nicht wussten, wann wir wieder eine Tankstelle zu sehen bekommen. Dann bogen wir ab, da ich nicht durch Trontheim wollte und wir fuhren über eine sehr schöne einspurige Straße an der Küste entlang, bis es zeit wurde einen Nachtquartier aufzusuchen. Eine schöne Badestelle sagte Leo nicht zu, er wollte lieber einen Campingplatz. So fuhren wir weiter und Bogen in eine kleine Schotterpiste ein, an der nach 27 Kilometern ein Campingplatz liegen sollte. Auf dem Weg standen uns ein paar Kühe im Weg die wir zur Seite schieben mussten und welche dann in Panik ausbrachen. Eine Herde Kühe im vollen Galopp. Kühe, Kälber und Jungbullen, alle auf der Flucht, einige mit Glocke um den Hals. Was für ein Getöse! Ich war froh, als wir uns endlich durch die Rindviecher geschoben hatten und die Herde hinter uns wieder zum stehen kam. Zum glück hatte uns niemand gesehen. Die Milch dürfte wohl heute sauer sein.
Als wir am Campingplatz ankamen, gab es ihn wenigstens, aber es gab keine Anmeldung. Der Besitzer würde erst am Wochenende wieder vorbei schauen, teilte uns ein freundliches Ehepaar mit. So lange wollten wir aber nicht warten. Man bot uns an, den Besitzer anzurufen uns nach dem Preis zu fragen und ihn in seiner stelle in Empfang zu nehmen. Gute Lösung fanden wir und so geschah es. Der Preis von 100 Kronen pro Person war durchaus in Ordnung. Wir übergaben das Geld und machten es uns auf einem schönen sattgrünen Rasen gemütlich. Der Abend wurde immer besser und es sieht nach einem schönen Sonnenuntergang aus. In der Ferne thronten jedoch noch die dicken Regenwolken. Mal sehen was in der Nacht und Morgen so alles runter kommt.


Wetter: morgens regen, immer trockener werdend

Kilometerstand: 12663
Temperatur: 17°C

Position:
N 63°53`16``
O 10°59`23``

Dienstag, 11. August 2009

Reifenwechsel!

Heute Morgen schien zur Überraschung die Sonne, als wir um 7:00 Uhr aufstanden. Als wir vom Platz fuhren, war es gerade mal 9:00 Uhr.
Wir fuhren nach Bodö rein, um den Suzuki- Händler, den ich aus meiner Händlerliste rausgesucht hatte, aufzusuchen, da er Leos Reifen wechseln sollte. Leider war er inzwischen umgezogen. Leo ging zu einem Autohändler, der gegenüber seinen Laden hatte und erkundigte sich nach dem verbleib des Suzuki-Händlers. Nach Norwegischer Manier war man sehr hilfsbereit, obwohl keiner englisch sprechen konnte. Zu zweit hat man ihn über Internet die aktuelle Adresse rausgesucht und ausgedruckt. Mit der Adresse im Navi fuhren wir zurück, bis wir zu einer Nebenstraße kamen, wo als erstes Boote und Schneemobile ins Auge vielen, aber es waren auch Motorräder und Roller vorhanden. Die ersten beiden Verkäufer verstanden rein gar nichts. Der Dritte konnte sogar etwas deutsch und wir konnten uns so leicht verständlich machen. Da wir das Hinterrad von Leos Roller selbst ausbauen wollten, bekamen wir einen Platz zugewiesen, wo wir ungestört arbeiten konnten. Der Ausbau verlief ohne Probleme und ehe wir uns versahen war der Reifen gewechselt und wir konnten das Rad wieder montieren. Alles in allem waren wir um 12:00 Uhr wieder auf der Straße und gingen erst mal tanken und dann wieder einkaufen. Bei der Gelegenheit stellte ich fest, dass ich nur noch 100 Kronen zur Verfügung hatte, wo mit ich nicht mal meinen Tank voll bekommen würde. Ich ging also gleich noch zur Bank uns holte frisches Geld. Beim ersten Automaten klappte es nicht er spuckte mir die Karte vor die Füße. Ok, dachte noch mal. Diesmal war ich drauf gefasst und fing die Karte auf und da es so schön geklappt hatte gleich noch mal. Dann ging ich zum Automaten nebenan, der ein wenig anders aussah. Da ging es auf Anhieb, ohne Spaßfaktor. Noch mal zum ersten geschaut, stellte ich fest, dass es der Kontoauszugsdrucker war. Na gut, man kann da zwar keine Geld bekommen, aber der Spaßfaktor war um ein vielfaches höher.
Nun hieß es mal ein paar Kilometer machen. Eigentlich wolle ich auf die E6 um etwas voran zu kommen, aber es gab noch etwas was ich sehen wollte und bog nach kurzer zeit in die Küstenstraße 17 ein. Wenn mein Navi eine Stimme hätte, würde er unentwegt meckern, aber ich habe ihm schon zu Anfang der Reise den Hahn abgestellt. Nach etwa 16 Kilometern erreichten wir den „Saltraumen" einen Gezeitenstrom, mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit. Diesmal war es leider fast Flut und die Strömung war nicht allzu groß. Ich kenne es auch anders, so dass man schon ein schnelles Boot braucht um entgegengesetzt der Strömung voran zu kommen. Angler waren diesmal allerdings sehr viele da, denn es gibt hier reichlich Fische die man an Land ziehen kann.
Als es weiter ging, wurde der Himmel sehr dunkel und es begann zu regnen, und dass nicht zu knapp. Die nächsten Stunden sollte es nicht mehr aufhören und als wir den Polarkreis erreichten, der auf fast 700 m Höhe liegt, war es nur noch 10°C warm. Wir machten eine Pause und gingen ins Center. Da ich noch einiges mit reingenommen hatte, hatte ich die Arme noch immer oben und als ich die Sachen dann auf einen Tisch legte und die Arme senkte, machte es „platsch" und mir lief aus jedem Ärmel etwa 0,25 Liter Wasser. Irgendwie ist es mir wohl in den Ärmel gelaufen, aber was soll's, es hatte ja nicht weiter gestört. Wir aßen was und kauften noch eine Kleinigkeit ein, bevor wir uns wieder auf die Socken machten.
Es regnete immer noch und es sollte auch so bleiben bis wir durch „Mo I Rana" waren. Kurz vor unserem Campingplatz hörte es unerwarteter weise auf und wir konnten im trockenen unser Lager aufschlagen. Es kam sogar noch kurz etwas die Sonne raus, bevor sie hinter den Bergen unter ging. Der Abend blieb trocken, auch wenn sich wieder Regenwolken auftürmten. Die Nacht wird es wohl nicht sein.


Wetter: bis Mittag wechselnd bewölkt, dann stramm Regen, abends trocken

Kilometerstand: 12218
Temperatur: 10-17°C (nach Höhenlage)

Position:
N 66°09`02``
O 13°50`25``

Montag, 10. August 2009

Auf nach Bodö!

Ich warte heute vergebens auf den morgendlichen Regen und krabbelte dann gegen 8:00 Uhr aus dem Sack. Da die Fähre erst um 14:00 Uhr ging, man aber rechtzeitig da sein musste, setzte ich Leo gegen 10:30 Uhr dort ab und fuhr noch kurz einkaufen. Als ich zurück kam, fuhr ich gleich zu Leo etwas nach vorn durch und wurde prompt von einem Möchtegern Norweger (auf jeden fall ein Südländer) angemault ich möge mich doch bitte hinten anstellen. Er könnte ja nicht wissen, dass ich schon vor ihm da war, schon ein Ticket hatte und ohnehin vor ihm auf die Fähre komme. Das wurde kurz geklärt und er ging sichtlich unzufrieden von dannen
Eigentlich war nichts los heute, wir schifften uns ein und hatten eine ruhige Überfahrt. Trotzdem wurden die Mopeds unter Deck verzurrt, damit sie nicht umkippen können. Leo war schon wieder auf dem Weg nach oben, so dass ich kurz seinen Roller mit verzurrte. Um an die Seile zu kommen musste ich noch kurz über eine Holländische Maschine steigen, aber dass ging schon in Ordnung, ich hatte ihn auch aufgeholfen als er seine Maschine mit Anhänger vor der Fähre auf die Seite geschmissen hatte. An Deck war es nur dann angenehm wenn die Sonne schien, was sie aber meistens nicht tat. So begab ich mich auch unter Deck ins warme, da ich meine Mopedjacke auf dem Roller liegen gelassen hatte. Allerdings nicht aus versehen, sondern absichtlich. Wir sind hier ja in Norwegen!
Als wir von der Fähre fuhren, wollten wir noch mal kurz anhalten und uns dann anziehen. Leo stellte fest, dass er seine Tunneltasche an Bord bei den Rollern stehen gelassen hatte und düste zurück. Ich folgte und achtete im Rückspiegel darauf, dass sich meine Jacke nicht verabschiedet, die ich immer noch über das Gepäck gestülpt liegen hatte. Bei etwas 70 km/h begann die Jacke abzuheben und ich griff kurz zu, um sie nicht zu verlieren. Ich legt sie mir auf den Schoß und erreichte nach Leo die Fähre, wo er Leo bereits seine Tunneltasche in Empfang genommen hatte. Was für ein glück, sonst hätten wir noch viel Spaß gehabt, denn da waren neben unserem leckerem norwegischem Senf auch alle Medikamente von Leo drin.
Der ausgewählte Campingplatz war nur knappe 10 Kilometer entfernt und wir hatten einen schönen windgeschützten Platz. Wir machten uns ein leckeres Abendessen und ich spülte mal wieder meine unterwegs gewaschene Wäsche aus.
Fertig aus!!!


Wetter: wechselnd bewölkt

Kilometerstand: 11907
Temperatur: 19°C

Position:
N 67°20`32``
O 14°30`51``

Sonntag, 9. August 2009

Das Nusfjord!

Heute Morgen hat es mal wieder pünktlich um 6:30 Uhr angefangen zu regnen, so dass wir etwas später aufgestanden sind als ursprünglich geplant.
Wir erfuhren, dass um 14:00 Uhr unsere Fähre von Moskenes nach Bodö geht, die für uns zeitlich günstig lag und wollten sie erreichen. Wir hatten dann allerdings nicht viel zeit für weitere Exkursionen. Wir fuhren also viel zu zügig durch eine viel zu schöne Landschaft. Zwischendurch fuhren wir noch kurz nach Nusfjord, welches nur 6 Kilometer abseits unserer Route lag. Nusfjord ist ein altes, kleines romantisches gelegenes Fischerdorf, dass unter anderem einen kleinen Kaufmannsladen hatte, welches stark an den guten alten „Tante Emma Laden" erinnert. Alte Ware und andere Utensilien erinnern an vergangene Zeiten. Man kann aber auch ganz normal darin einkaufen. Nach Hörensagen sollte es inzwischen eintritt kosten, den Ort zu betreten, wovon ich mich vergewissern wollte. In der tat, es sollte 50 Kronen kosten, was gut 6 € sind. Da wir aber nicht viel Zeit haben, drehten wir an der Eintrittskasse ab und fuhren weiter Richtung Fähre. Einige Kilometer vor der Fähre fragte ich mich, wieso wir so durch die Gegend jachterten, damit wir die Fähre noch erreichten, denn schließlich war es nicht die letzte. An der Fähre angekommen, wurde kurz Kriegsrat gehalten, was ganze 2 Minuten dauerte und wir kamen zu dem Entschluss, dass wir genug Zeit hätten, um morgen die Fähre zu nehmen und heute auf dem Campingplatz in Morkenes zu bleiben.
Gesagt getan. Wir machten es uns auf dem Campingplatz bequem und ich ließ Leo wieder „zum genießen" auf dem Platz, während ich noch mal die 40 Kilometer zurück zum Nusfjord fuhr und zwar ganz in ruhe. Ich zahlte an die Wegelagerer meinen Obolus und sah mir den Ort in Ruhe an. Es hatte sich so einiges getan in dem Ort, wie ein kleines Fischereimuseum und einen Film über den Fjord den man sich ansehen konnte. Außerdem haben ein paar kleine Restaurants aufgemacht. Allerdings fehlte auch hier die Kundschaft, mangels Tourismus. Die einzigen die im Ort waren, waren die Fischer und Angler. Was sich noch verändert hat, waren diverse Häuschen die im Stiel von Fischerhütten errichtet wurden und nun an den man gebracht werden sollten. Die Hütten sahen zwar von außen sehr einfach aus und passten somit gut in die Landschaft, waren aber innen sehr schön eingerichtet.
Auf dem Heimweg versuchte ich noch mal etwas für den Abend einzukaufen, was mir aber nicht wirklich gelang, denn es war mal wieder Sonntag, also gab es nur die eine oder andere Stulle.


Wetter: morgens regen, dann wechselnd bewölkt und trocken

Kilometerstand: 11879
Temperatur: 22°C

Position:
N 67°54`02``
O 13°03`03``

Samstag, 8. August 2009

Das Wikingermuseum!

Als wir aufstanden war wieder leichter Nebel. Wir frühstückten und packten zusammen.
Statt die Hauptroute zu wählen, entschieden wir uns für die kleine Strecke um die Insel herum. Diese Entscheidung ersparte uns eine gewaltige Dusche, die wir so nur von weitem beobachteten. Unsere Strecke war bei weitem schöner und führte uns durch kleine Ortschaften entlang der Küste. Irgendwann mussten wir aber dann doch wieder auf die große Straße, denn die Auswahl ist hier nicht so groß. Gelegentlich tröpfelte es ein wenig und die Straße wurde nass. Wir hatten keine Eile und Leo hatte abgefahrene reifen die jetzt noch etwa 100 Kilometer halten müssen. Die gelegentlichen Tropfen interessierten nicht wirklich und wir wurden sie los, als wir durch einen 2 Kilometer langen Tunnel fuhren. Mir viel schon beim durchfahren auf, dass die Gegenfahrbahn trocken blieb, wo doch die Feuchtigkeit sehr weit rein gefahren wird. Jetzt war es also wieder trocken und die Sonne kam sogar gelegentlich raus. Wir fuhren ruhig durch die grünen Berge der Lofoten und erreichten schließlich Borg, wo sich das Wikingermuseum befindet.
Wir hatten glück und es fand auf dem Gelände des Wikingermuseums zusätzlich ein Wikingermarkt statt. Wir kauften unsere Tickets und fragten, ob wir unsere schweren Motorradjacken an der Anmeldung hinterlegen durften, was man uns nicht verweigerte. Wir sahen uns das Museum, welches sich überwiegend in einem Langhaus befindet in ruhe an und was das schöne ist, man darf alles mögliche in die Hand nehmen und auch anprobieren. Anschließend ging es hinunter zum See, wo sich die Schmiede und das Wikingerboot befinden. Heute befand sich dort auch noch der Wikingermarkt, der mich besonders interessierte. Ich kaufte mir dort nach einigem hin und her und etwas Zuspruch von Leo schließlich eine Wasserflasche und einen Gürtel, wie ich ihn bei uns auf den Mittelaltermärkten bestimmt nicht bekomme. Wenn ich diese Dinge nicht mitgenommen hätte, hätte ich mich sicher später darüber geärgert und ein Wikingermarkt in Norwegen werde ich sicher nicht wieder erleben. Er war sehr klein, aber es gab mal etwas anderes zu sehen als bei uns. Das Wikingerboot kam gerade von einer Tour zurück und legte gerade an als wir den Anleger erreichten. Man kann mit dem Boot zweimal am Trag eine Runde auf dem See rudern und diesmal war eine Gruppe von Kindern dabei, die ein die Ruder scheinbar zu mischen versuchten. Sie trieben zwar fast mehr als dass sie fuhren, aber sie erreichten trotzdem das Ufer, allerdings half ein kleines Motorboot hinten etwas nach, welches sie sicher gar nicht bemerkt haben, da sie gar nicht über die Reling schauen konnten und das Motorboot lief auch nur nahezu geräuschlos im Standgas.
Als wir wieder aus dem Museum kamen war es bereits 18:30 Uhr und es wurde zeit ein Campingplatz aufzusuchen. 11 Kilometer weiter fanden wir einen, den wir durch einen einspurigen Tunnel erreichten, was ich auch noch nicht hatte und ich dachte ich hätte alle Möglichkeiten von Tunneln hinter mir. Wenn man in diesem Tunnel jemanden begegnet, dann musste sich halt einer eine Ausweichstelle suchen.
Abends als alles vollbracht war, viel mir auf, dass die Brandung auf einmal etwas sehr laut wurde, obwohl kein Wind ging. Ich ging noch mal zu Strand und erst jetzt wurde mir langsam klar, warum hier einige Surfer auf dem Platz waren. Obwohl die letzten Tage eher windstill waren, warf die Dünung gehörige Brecher an den Strand. Mich würde interessieren, wie es aussieht, wenn es mal richtig windig wird. Auch um 22:00 Uhr kamen immer noch Wagen, mit Brettern auf dem Dach. Von mir aus können die Jungs die ganze Nacht surfen, ich geh jetzt in den Sack


Wetter: wechselnd bewölkt, fast trocken

Kilometerstand: 11662
Temperatur: 21°C

Position:
N 68°15`53``
O 13°35`21``

Freitag, 7. August 2009

Die Walsafari!

In der Nacht hat es ein wenig geregnet, es hat sich aber nicht wirklich gelohnt, nur zum erschrecken.
Heute war die Entscheidung, entweder packen und weiter oder noch bei entsprechendem Wetter die Walsafari und noch eine Nacht bleiben. Als ich aus dem Zelt schaute war noch etwa Nebel, aber Richtung Meer sah es gar nicht so schlecht aus, die Sonne lugte ein wenig durch den Nebel und es klarte langsam weiter auf. Nach dem Frühstück sah es schon so gut aus, dass wir uns noch ein paar Stullen schmierten und noch mal zur Anmeldung für die Walsafari fuhren, um zu sehen ob wir mitkommen, denn wir hatten nicht reserviert. Um 8:30 Uhr konnte man uns noch nichts sagen, sondern uns nur auf die Warteliste setzten. Um kurz nach 10:00 Uhr wussten wir, wir können mit und um 11:30 Uhr sollte es dann los gehen. Es gab zwei Schiffe, die raus fuhren, ein alter Walfänger und ein moderner Katamaran. Ich legte wert drauf, mit dem Walfänger zu fahren und nicht mir dem Katamaran, etwas stiel sollte es schon haben.
Wir fuhren zeitig zum Anleger und gingen an Bord. Warme Kleidung war flicht, den wir wussten aus Erfahrung, dass es sehr kalt dort draußen werden kann. Der Wind legte sich aber zunehmend und so war ich etwas warm angezogen, was aber nicht so schlimm war, denn man bewegt sich ja eigentlich nicht, wir sollten ja nicht rudern. Die Fahrt zur Kontinentalplatte, wo sich die Pottwale, zur jagt aufhalten, war etwa 16 Kilometer weit draußen, wozu wir etwa 1 Stunde benötigten und vier Schweinswale zu sehen bekamen. Schon aus der ferne waren die ersten beiden Pottwale zu sehen, als sie abtauchten. Seltsamerweise schwammen sie zusammen, was ungewöhnlich ist, denn hier sind nur Männchen unterwegs, die Weibchen halten sich in wärmeren Gefilden auf. Vielleicht ist es bei den Walen ja wie bei den Menschen, die Mädels haben immer halte Flossen und mögen es lieber wärmer. Die Pottwale tauchen 20-45 Minuten und kamen nach etwa 30 Minuten wieder hoch. Wir brauchten also nicht allzu lange warten als wir sie erreichten. Ich konnte einiges an brauchbaren Bildern machen und auch bei den folgenden 2 Tauchgängen war die Ausbeute recht gut. Dass einzige Problem, der alte Kahn dümpelte in der Dünung und bei den Serienbildern war es schwierig die Wale im Visier zu behalten. Also sind die Wale nicht unbedingt in der Mitte der Bilder aber zumindest drauf. Dann drehten wir auch schon ab und fuhren zurück, unsere Zeit war um. Ich finde einen Tauchgang hätten wir ruhig noch warten können, waren aber zufrieden. Auf dem Rückweg gab es noch eine etwas dünne aber schmackhafte Suppe mit einem pappigen Brötchen. Bis auf ein paar blasse Gestalten unter Deck, holten sich alle ihre Ration ab. Ein paar Blasbacken findet man halt überall.
Als wir zurück waren wollte ich erst mal duschen. Da aber die Sonne schien, wollte ich erst mal etwas im Meer baden, denn danach müsste ich ohnehin duschen und die Gelegenheit war günstig. Als ich das Wasser erreichte war es natürlich sehr frisch, also nicht lange fackeln, sonder rein ins frische, kühle Nass. Leo hatte darauf gewartet, dass ich kneife, aber gefehlt, das leiste ich mir höchstens, wenn mich keiner Beobachtet und dass war hier nicht der fall. Ich drehte eine kleine Runde und kam wieder, gut erfrischt raus. Ich schätzte die Wassertemperatur bestenfalls auf 8-10 °C, da merkt man wenigstens, dass man noch lebt und weiß, dass die Pumpe noch gesund ist. Leo meinte es sah aus, als wenn es gar nicht kalt war, war es aber und zwar Körperlich nicht messbar. Wenn ich keinen Bart hätte, hätte ich auch fast bei den Frauen duschen können. Nach dem duschen fühlte ich mich wie neu geboren und zog mich warm an, denn der Nebel kam zurück und es wurde frisch.
Gegessen haben wir dann nur noch unsere vorbereiteten Brote für die Walsafari, die wir übrig hatten, sichteten die Bilder und der Tag war dann auch gelaufen.


Wetter: Seenebel, aufklarend, dann Sonne bis zum Abend und wieder Nebel

Kilometerstand: 11356
Temperatur: 20°C

Position:
N 69°18`18``
O 16°03`59``

Nebel in Andenes!

Früh weckten mich die Elstern, die sich an unserem Tisch einfanden. Sie hatten es allerdings nicht nur auf unsere Krümel abgesehen, sondern auch auf unsere Vorräte. Wenn sie etwas langsamer gewesen wären, hätte es zum Abend statt Wal, Elster gegeben, aber auch der viel aus.
Eigentlich hatten wir uns heute auf eine Walsafari bei bestem Wetter eingestellt, aber leider zog spät am Abend am Horizont schon wieder Seenebel auf, der uns bis zum Morgen erreicht hatte. Insgesamt wurde die Fahrt drei mal wegen dem Nebel aufgeschoben, bis wir für den heutigen Tag die Flagge strichen und es auf den morgigen Tag verschoben, immer vorausgesetzt, dass morgen das Wetter wieder besser ist.

Da der Tag sehr ereignislos verstrich, gibt es weiter nichts zu berichten. ….. außer hier ist kein Internetempfang, lediglich Telefon und SMS funktionieren.


Wetter: den ganzen Tag Nebel

Kilometerstand: 11347
Temperatur: 15°C

Position:
N 69°18`18``
O 16°03`59``

In Andenes!

Die Nacht war sehr ruhig, nur die Mücken nervten am Morgen etwas, so dass ich mir das Gesicht noch mal mit Mückenmittel neu einschmieren musste. Der Campingplatz lag still da, keine Menschenseele rührte sich. Ich kenne es eigentlich so, dass um 6:00 Uhr so langsam das Leben erwacht, aber dieses Jahr ist scheinbar alles etwas anders, schön ruhig.
Wir hatten vor nach Andenes zu fahren und kamen gegen 9:30 Uhr los. Die Straßen waren ruhig, im guten Zustand und so kamen wir zügig voran. Um 12:30 waren wir bereits am Ziel. Das Mehr lag ruhig vor uns und der Walsafari stand nichts im Wege. Die nächste Tour ging bereits in 1,5 Stunden, nur es war ein Katamaran. Mit so einem Teil wollte ich nun nicht auf Walsafari, da hätte ich ja auch gleich einen Hubschrauber nehmen können. Ich wollte die Wale ja beobachten und nicht jagen. Ich bevorzuge lieber einen alten Kutter oder Wahlfänger und der lief erst am nächsten Tag wieder aus. Wir meldeten uns an und suchten anschließend erst mal einen Campingplatz auf.
Heute waren es nur 150 Kilometer und wir hatten sehr viel zeit um uns mal wieder richtig auszuruhen. Wir kontrollierten noch die Bremsen und die Bereifung. Eigentlich war alles in Ordnung, bis auf Leos Hinterreifen, der war eine Katastrophe, aber dass wussten wir schon länger. Der Reifen hat nur 4000 Kilometer gehalten und hat jetzt fast 5000 Kilometer runter. Über den Zustand möchte ich mich nicht näher auslassen, nur so viel sei gesagt, hätte er an der Seite genau so viel Profil, wie in der Mitte, wäre es jetzt ein Hochgeschwindigkeitsreifen. 350 Kilometer, bis nach Bodö muss er noch halten und dann kommt der neue Reifen drauf.
Wir lagern direkt auf der Düne mit Blick auf Meer. So wie es aussieht könnte es noch eine schöne Mitternachtssonne geben.


Wetter: eine Regenwolke vor uns, sonst Sonnenschein

Kilometerstand: 11329
Temperatur: 22°C

Position:
N 69°18`18``
O 16°03`59``

Dienstag, 4. August 2009

Auf den Vesteralen

Die Nacht war mal wieder sehr feucht, so ohne Zelt, aber die Sonne hatte alles wieder getrocknet, bevor ich um 8:00 Uhr aufgestanden bin. Nach dem allgemeinen Morgenritus einschließlich packen ging ich noch mal kurz zum Wasserfall runter, den an unserem Campingplatz lag. Komischerweise war, nach dem ich über eine Stromschnelle in denen die Lachse aufsteigen sollen, gesprungen bin, überall um mich herum ein Zaun. Ich glaube ich hatte da wenig zu suchen, aber egal, ein Becken bot sich derartig zum Baden ein, dass ich nicht widerstehen konnte. Also raus aus den Klamotten und kurz gebadet und bei der Gelegenheit gleich über Kimme und Korn gewaschen. Das Wasser war erstaunlich warm, zumindest habe ich schon kälter gebadet. Es war sehr angenehm frisch und ich fühlte mich wieder richtig gut. Schade, dass ich nicht mehr zeit hatte, aber Leo war mal wieder bei den Rollern und stand in der Sonne, außerdem musste ich ja wieder weg, bevor sich bei jemanden der Blutdruck erhöht.
Dann ging es wieder los, Narvik war das nächste Ziel, wo Leo sich gerne das Kriegsmuseum ansehen wollte. Er hatte schon viel von den Schlachten um Narvik gelesen und interessierte sich dafür. Ich persönlich fand es weniger interessant und würde auch hier nicht wieder reingehen. Dann war eigentlich wieder tanken angesagt, aber ich hatte es vergessen und erinnerte mich erst als wir schon einige Kilometer entfernt waren. Man konnte aber nicht so ohne weiteres umdrehen, da die Strecke sehr unübersichtlich war und die Lkws mit einem Affenzahn um die Kurven kamen. Bald waren wir so weit weg, dass an umdrehen nicht mehr zu denken war. Jetzt hieß es durch. Mir war schon klar, dass es mal wieder knapp werden würde, aber wir schafften es mal wieder. Nach dem was ich gedankt habe, dürfte ich noch 0,08 Liter im Tank gehabt haben, bei Leo war es etwas mehr. Wie knapp es aber auch war spielt eigentlich keine Rolle, Hauptsache der Hobel rollt und wir haben es geschafft.
Ein paar hundert Meter weiter kauften wir dann für den Abend ein und suchten uns dann einen Campingplatz, was nicht ganz einfach war. Die ersten beiden Campingplätze hatten geschlossen, was sicher daran liegt, dass der Tourismus hier um mindestens 30 % zurück gegangen ist. Zum Teil wird es sicher auch sehr viel mehr sein. Uns ist schon seit einiger Zeit aufgefallen, dass uns bisher kein Reisebus überholt hat und man überhaupt fast keine sieht. Auch das Nordkap war nur mit 8 Bussen statt mit 40 besucht war. Auch haben einige zum teil große Hotels einfach geschlossen. Nichts desto trotz, wir finden es angenehm, dass nicht so viele Touristen unterwegs sind.
Als wir eine Schotterpiste mit einer immensen Steigung hinauf wollten, haben wir noch die grenzen von Leos Roller ausgelotet. Die Kupplung wurde heiß, griff nicht mehr und Leo stand am Hang mit angezogenen Bremsen und rutschte um etwa 2 Meter wieder runter. Von alldem hatte ich noch nichts mitbekommen, da ich ja vorgefahren war und selbst den Hang nur mit Mühe rauf kam, da die Reifen kaum noch griffen. Wenn er es geschafft hätte, hätte er ohnehin wieder runter gemusst, da der Weg oben nicht weiter passierbar für uns war. Ich wartete kurz, ob er folgen würde, fuhr dann wieder runter um zu sehen wo er denn bleiben würde und fand ihn dann etwas hilflos am Hang Ich hielt kurz an und fuhr dann meinen Roller erst mal ins Tal, da ich dort meinen Roller nicht abstellen konnte und ging wieder zu Fuß den Berg hinauf zu Leo. Gemeinsam drehten wir dann seinen Roller und er konnte dann wieder nach unten rollen. Ich weiß nicht, was für eine Steigung der Hang hatte, aber es war etwa so, als wollte man einen Weinberg rauf fahren.
Auf dem dritten Campingplatz angekommen, der zum Glück offen hatte, gab es zum Abend dann Rentier mit Gemüse, Zwiebeln und natürlich Knobi. Die Menge war etwas überdimensioniert und hätte sicher für 3 Personen gereicht. Das Drücken geht schon wieder weg. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Was noch zu erwähnen wäre. In den nächsten Tagen, könnte es sein, dass der Empfang nicht möglich ist. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass an der Außerküste kein Empfang ist und ich auf einen Berg steigen müsste. Ich werde es sicher lassen. Der Bericht wird dann etwas später folgen. Außerdem haben wir morgen eine Walsafari geplant, die über Nacht gehen wird.


Wetter: schon wieder nur Sonnenschein

Kilometerstand: 11180
Temperatur: 24°C

Position:
N 68°31`56``
O 15°43`57``

In Tromsö

Meinen Schlafplatz auf der kleinen Insel hatte ich zugunsten der Sicherheit unserer Ausrüstung neben meinen Roller verlegt Geschlafen habe ich sehr gut. In der Nacht bin ich gelegentlich aufgewacht, hab kurz meinen Blick über den Himmel kreisen lassen und bin auch gleich wieder eingeschlafen. Zwischenzeitlich kam noch die Flut und ist ein ganzes Stück in den Fluss gestiegen und hat meine kleine Insel fast umspült. Bis zum Morgen war allerdings wieder Ebbe und das Wasser weg. Es war schön draußen zu schlafen, ich hatte frische Luft und konnte jeder Zeit meinen Blick schweifen lassen, die Schafe begrüßen und die Sonne beobachten. So schlafe ich eigentlich am liebsten, zumindest, wenn mich die Mücken in ruhe lassen und hier gab es fast keine.
Als wir los wollten, hab ich mich noch fast im Kies festgefahren, schaffte es aber gerade noch so raus und dann ging es ab nach Tromsö. Auf dem Weg hatten wir drei Fähren, die ersten seit unserem Eintreffen in Schweden, aber mir Sicherheit nicht die letzten.
Als wir in Tromsö eintrafen wurde erst mal wieder getankt und dann drehten wir bei der Eismeerkathedrale bei, was uns beim dritten Mal gelang. Beim ersten Versuch sind wir falsch in eine Einbahnstraße gelandet und beim zweiten Versuch verwehrte uns ein Schild die weiterfahrt. Während Leo mal wieder draußen blieb, wollte ich sie mir mal ansehen, da sie ja so sehenswert sein soll. Also, ich finde sie alles andere als sehenswert. An dem Bau kann ich nichts finden, der Altar ist einfach nur schlicht und die Orgel ist auch nichts Besonderes. Ich werde sie mir mit Sicherheit nicht wieder ansehen und auch nicht empfehlen dies zu tun.
Als wir dann im Stadtzentrum ankamen, suchten wir gleich als erstes unseren Kutter, bei dem wir beim letzten Mal hervorragende Reker (Krabben) bekommen haben. Leider war der Kutter nicht da und wir mussten unsere Reker woanders kaufen. Die Reker waren aber bei weitem nicht so gut, aber man konnte sie prima zum anfüttern der Fische im Hafenbecken benutzen. Als die Fische dann da waren, holte ich schnell meine Angel und benutzte die Reker als Köder. Nach 5 Minuten hatten wir drei Sei am Haken und hatten damit genug. Der erste war uns zu klein und durfte weiter schwimmen, die anderen sollten in die Pfanne. Ich erschlug sie mit dem Beil, nahm sie gleich an Ort und Stelle aus und verstaute sie in unserer Waschmaschine.
Nach unserem Fang ging ich noch schnell einkaufen und dann ging es weiter. Als wir aus Tromsö raus wollten wusste ich ja, dass wir wieder durch den Tunnel mit Kreisverkehr mussten, worauf ich mich auch schon gefreut hatte. Diesmal kamen wir aber an einer anderen Stelle hinein. Es sah aus, als wenn man in einen Keller oder Parkhaus fahren würde. Tatsächlich ging es in einer Röhre runter auf eine Kreuzung zu. Von Dort aus ging es einmal nach links in ein Parkhaus und einmal nach rechts in eine andere Röhre die auf den Kreisverkehr führte. Diesmal war ich etwas besser vorbereitet und auch diesmal fanden wir den richtigen Ausgang.
Dann machten wir erst ml ein paar Kilometer auf der Suche nach einem guten Nachtplatz. Zu spät sollte es nicht werden, da wir ja noch den Fisch zubereiten mussten. Es kam aber einfach kein geeigneter Platz. Wir kamen an einem alten Sägewerk vorbei, welches noch mit Wasserkraft aus einem Fluss betrieben wurde, aber kein vernünftiger Rastplatz. Schließlich steuerten wir einen Campingplatz an der erstaunlicher weise sehr billig war.
Wir bereiteten uns unseren Fisch, filetiert in der Pfanne zu, schön in Butter gebraten. Er schmeckte richtig lecker und dazu gab es einfach nur eine Fischsuppe. Da es schon wieder Mitternacht ist, werde ich jetzt auch in den Sack kriechen. Ich hoffe, morgen wird es wieder etwas früher.


Wetter: nur Sonnenschein

Kilometerstand: 10878
Temperatur: 27°C

Position:
N 69°02`03``
O 18°38`52``

Sonntag, 2. August 2009

E-Mail

Ich habe leider meine eingegangenen E-Mails verloren. Vermutlich ist es passiert, als ich mein Handy von internem Speicherplatz auf Karte umgestellt habe. Darunter waren auch noch welche wie die von „Franjo", die ich immer noch nicht bearbeitet habe. Ich bin leider häufig zu müde und froh, wenn ich meinen Tagesbericht fertig gestellt habe. Ich hoffe Ihr habt dafür Verständnis.
Jetzt habe ich noch etwas Zeit und werde versuchen hier ein paar Fragen, an die ich mich noch erinnern kann zu beantworten.

Zu Leo: Er ist der ältere schweigsame Herr (wie Franjo sich ausdrückte), den ich in Marl mit dabei hatte. Er ist eigentlich aber nicht schweigsam, drängt sich aber auch nicht unbedingt ins Gespräch wie andere Zeitgenossen.

Zu den Schotterpisten: Schotterpisten bestehen aus sogenannten Ölkies, was aber nicht heißt, dass der Kies mit Öl gemischt wird. Zumindest schillern die Pfützen nicht in allen möglichen Regenbogenfarben. Ich vermute mal, dass nur ein Abfallprodukt aus Erdöl den Kies mit beigemischt wird, bindet und hart werden lässt. Da auf solchen Pisten immer auch mal wieder Schlaglöcher entstehen, werden sie von zeit zu zeit mit einer art Pflug aufgerissen und so die Löcher wieder eingeebnet. Diese „gepflügten Pisten" sind bis in einer Tiefe von etwa 7 cm aufgelockert und werden nicht wieder gewalzt. Dies ist Aufgabe des nachfolgenden Verkehrs. Für Zweiradfahrer eine Fahrt wie durch die Sandkiste. Dieses sind die schlimmsten, aber wir hatten davon zumindest bis jetzt keine. Ansonsten gibt es sie im sehr guten Zustand, so dass man fast mit normaler Geschwindigkeit fahren kann bis zu katastrophalen Zustand mit vielen Löchern, großen Steinen und losem Kies, auf den man nur sehr vorsichtig mit bis zu 30 km/h fahren kann. Manchmal sind blanke Felsen mit eingearbeitet und häufig sind sie sehr kurvenreich und gehen zusätzlich rauf und runter. Bei solchen Pisten kommt man auch nicht sehr schnell voran, dafür bringen sie aber viel Spaß. Vorsicht ist aber in jedem Fall geboten, einmal nicht aufgepasst, macht man ganz schnell einen Abflug. In jedem fall werden aber erhöhte Ansprüche an den Fahrer gestellt und man sollte auch entsprechende Reifen montiert haben. Mit unserem Straßenprofil ist man hier sehr schlecht beraten.

So, im Moment fällt mir nichts weiter ein, obwohl ich sicher noch etwas vergessen habe.

Ansonsten freut es mich, dass der Blog so rege Anteilnahme gefunden hat. Für mich ist es unmöglich abzuschätzen, wie viele es lesen. Wie auch immer, wünsche ich allen viel Spaß dabei.

P.S. Manchmal verfluch ist es, es ist eine sch… Arbeit! Ich mach aber weiter!

Felszeichnungen

Als ich aufwachte schien die Sonne in mein Zelt, es war 03:00 Uhr, zu früh zum aufstehen. Die Sonne stand noch tief und erinnerte mich an Omis Lampe, wovon immer so ein Band zum ausschalten runter hing. Leider hatte die Sonne kein Band und so drehe ich mich wieder um und zeigt ihr die kalte Schulter. Um 7:00 Uhr stand ich dann noch etwas benommen auf und ging meine Äuglein putzen.
Um 9:30 Uhr waren wir wieder auf der Straße, hatten es aber nicht sehr weit, da wir 70 Kilometer später in Alta eine Pause einlegen wollten und ich das Museum mit Felszeichnungen besichtigen wollte, welches es hier gab. Vorher musste aber noch der Tank gefüllt werden, da danach eine Durststrecke kam, an die ich mich noch von einer vorherigen Reise lebhaft erinnern konnte. Beim tanken passierte mir dann ein kleines Malheur. Ich war bereits beim befüllen, als ich bei Leo ein Piepen an der Säule hörte. Es war eine Säule, wo man noch einen Knopf für Kassenzahlung drücken musste. Als ich ihm zurief was er machen müsse und wo der Knopf zu finden ist, passte ich einen Moment nicht auf und der edle Saft ergoß sich über meinen Tunnel. So eine Sauerei! Der Kunststoff wir so schön weiß vom Sprit und ich versuchte ihn noch schnell abzuwischen, was die Lage aber nicht gerade verbesserte.
Nach dem tanken stoppten wir beim Museum und ich ging hinein. Da der Weg etwa 4 Kilometer lang ist und die Temperatur schon früh am morgen auf 23 °C ging, blieb Leo draußen, er hatte keine Lust auf einen kleinen Spaziergang. Ich sah mir das Museum und die Felszeichnungen in Ruhe an und fand noch einen Norwegische Waldkater, die sich auf einer Bank rekelte. Er visierte einen Schäferhund an, der aber kein Interesse an der Katze zeigte. Es war ein schöner Rundgang, und ich war froh, dass sich für die Zeit der Besichtigung ein paar Wolken über den Himmel gelegt hatten. Trotz allem war ich nach etwa 1,5 Stunden wieder draußen.
Wir rasteten noch ein wenig und fuhren dann weiter, um noch ein paar Kilometer zu machen. Sehr weit sind wir aber heute nicht gekommen, wir fanden wieder einen sehr schönen Rastplatz am Fluss und entschlossen uns, dort zu bleiben, bevor wir irgendwo hinter der Leitplanke schlafen müssen oder für teures Geld einen Campingplatz nehmen müssen, der auch nicht schöner sein kann. Der Platz liegt etwas abseits der Straße und ist daher nicht allzu unruhig. Ich versuchte noch meine Kunststoffteile vom Sprit zu reinigen, was eigentlich auch ganz ordentlich gelang. Mücken sind hier fast keine, aber ich habe schon eine gesehen. Da am Himmel jetzt schon seit einigen Tagen nur noch die Sonne scheint, werde ich heute mal ohne Zelt nur in einem Biwaksack schlafen. Der kleine Fluss hat eine winzig kleine Insel die zurzeit auf einer Seite trocken liegt und trockenen Fußes erreicht werden kann und auf der werde ich mich zur Ruhe betten.


Wetter: fast nur Sonnenschein

Kilometerstand: 10529
Temperatur: 23°C

Position:
N 69°48`07``
O 21°08`10``

Samstag, 1. August 2009

Wieder Richtung Süden!

Ich wachte recht früh auf und trotz dass ich nicht viel geschlafen habe, konnte ich nicht wieder einschlafen. Als Leo erwachte stand ich mit auf. Ich war Gerädert von der gestrigen Tour. Mir taten alle Knochen weh und ich bin um etwa 30 Jahre gealtert, zumindest wenn man nach Geschwindigkeit urteilt, mit der ich mich fortbewege. Ein Gehwagen wäre zu Anfang ganz hilfreich gewesen, aber mit der Zeit ging es wieder. Nach dem packen fuhren wir erst mal nach Skarsvag um ein paar Kleinigkeiten einzukaufen und dann nach Gjesvear, ein kleines Fischerdorf, wo ich schon längst mal hin wollte. Dieser Ort hatte etwas und war um Längen sehenswerter als das Nordkapp selbst. Richtig malerisch lag es zwischen zerklüfteten Felsen in einer Bucht. Wir fanden eine Bank, machten es uns gemütlich und ließen den Ort auf uns wirken. Ein junger deutscher Motorradfahrer gesellte sich noch zu uns und so dauerte es noch etwas länger.
Dann fuhren wir nach Honningsvag, den ich musste ja noch zur Post. Da wir Samstag hatten, schloss die Post um 14:00 Uhr und ich rutschte gerade noch so um 5 Minuten nach durch die Tür. Ich merkte es aber erst, da ich die Adresse beim Roller vergessen hatte, wieder raus wollte und die Tür verschlossen war. Wenn ich jetzt raus ginge, würde ich nicht wieder rein kommen. Ich überlegte und kaufte jetzt Briefumschlag und Briefmarken. Soweit so gut, jetzt konnte ich raus. Jetzt hatte ich aber kein Kugelschreiber zur Verfügung und ging los um einen zu besorgen. Nachdem ich alles hatte, schrieb ich noch schnell eine Karte auf den Knien, was man auch sehen konnte, packte alles in den Briefumschlag und ab damit in den Briefkasten. Nur welchen den Gelben oder den Roten? Ich entschloss mich, dass der Rote fürs Ausland ist und warf den Brief ein. Jetzt wird es etwa 2 Wochen dauern, bis der Brief ankommen würde. Fürs nachahmen ist es allerdings nicht zu empfehlen, die Portokosten sind doch ganz schön hoch. Mein Brief in DINA4 kostete 5 € und Leos gestriges Paket mit unter 5 kg lag bei gut 40 €, wovon er sich erstmal erholen musste.
Endlich ging es los und wir konnten mal ein paar Kilometer machen, aber nicht, ohne vorher zu tanken, denn wir mussten nicht wann die nächste Tankstelle kommen würde. Hier im Norden gibt es sehr viele kleine Verkaufsstände von Samen, die Souvenirs verkaufen. Uns ich allerdings aufgefallen, dass zumindest dieses Jahr sehr viel weniger Touristen hier unterwegs sind. Die Stände waren eigentlich alle lehr und es fehlten dementsprechend die Einnahmen. Auch das Angebot war sehr bescheiden Mir taten die Muttchen leid, die vergeblich auf Kundschaft warteten, aber es lag nicht in unserer Hand. Was ich aber bekam, war mein Stockfisch, auf den ich schon das letzte mal scharf war, aber nirgends bekommen konnte.
Dann ging es zügig weiter, aber der mangelnde schlaf zehrte etwas an meiner Konzentration und ich pendelte öfters etwas über die Straße und meine Reaktionen waren manchmal etwas träge. Einmal wäre ich fast in drei Stattliche Rentiere gefahren, die ich irgendwie nicht wahrgenommen habe. Ich finde, es müsste eine Warnwestenpflicht für Rentiere geben, damit man sie besser sieht.
Gegen 19:00 Uhr fanden wir einen Rastplatz an einem Fluss den wir als, der uns für die Nacht als geeignet erschien. Endlich komme ich mal früher in den Sack! Ich denke wir werden noch etwas von dem Stockfisch schnabulieren und uns dann zur Ruhe betten.


Wetter: nur Sonnenschein

Kilometerstand: 10282
Temperatur: 23°C

Position:
N 70°18`42``
O 24°12`15``

Immer noch am Nordkapp!

Diese Nacht war bescheiden, Leo ließ mich nicht wirklich schlafen, da nützten auch die Ohrpröbbel in den Lauschern nicht. Ich frage mich nur, wie ein Mensch so viel schlafen kann. Er legt sich Stunden vor mir hin und schläft ohne unterlass. Irgendwann lag ich nur noch resigniert in der Koje und wartete, dass das schnarchen verstummen mag. Irgendwann sprang ich dann aus der Koje und da ich im Etagenbett oben schlief, ging es nicht geräuschlos von sich. Leo störte es nicht. Ich nahm unterdessen den normalen Betrieb auf und Leo wachte dann auch bald auf.
Heute war Wandertag bei mir, während Leo noch mal nach Honnigsvag wollte, um eine Jacke zu kaufen und ein Paket nach Hause zu schicken. Ich dagegen wollte zur eigentlichen nördlichen Spitze, die mich schon immer interessiert hatte und heute sollte der Tag sein, sie zu erwandern. Ich packte nach dem Frühstück nur schnelles Gepäck. Karte, Handy, Pulli und Jacke, Kamera, fertig. Für Wasser und Verpflegung hatte ich keinen Platz. Zu trinken gibt es ohnehin genug unterwegs und sonst hatte ich vor, von den „Vorräten" zu leben. Einen Tag würden sie schon reichen. Als ich mit dem Roller am Startpunkt ankam, war es bereits 10:30 Uhr. Ich machte einen langen Schuh, da ich eventuell noch eine Kirchenruine besuchen wollte und dann würden es etwa 30 Kilometer durch unwegsames Gelände werden. Ich kam sehr gut voran und überholte alles was ich traf. Es war eigentlich eine gut zu gehende Strecke, für mich. Einige stolperten mehr den „Wanderweg" entlang, denn man hatte eigentlich nie einen wirklich festen und geraden Untergrund. Ich sah eine ganze menge an Rentieren, die irgendwie panisch reagierten und unnötig früh die Flucht antraten. Nach 1,5 Stunden hatte mein Ziel, zum Teil laufend, erreicht und traf unsere Bekanntschaft aus der Schweiz von gestern. Mir würde zwar die offizielle Wanderzeit interessieren, konnte aber keine Angaben darüber finden. Wir klönten eine Weile, begutachteten die Kiste mit dem Buch, wo man sich eintragen konnte, was wir auch taten. Es waren allerlei Utensilien mit in der Kiste hinterlegt, die von zahllosen Kugelschreibern über Fahnen, Bonnsche bis zur Birne reichten. Wir hatten mächtig Spaß dabei und legten alles wieder hinein. Dann ging ich zum Wasser, um die Position festzustellen.
Die tatsächliche nördlichste Spitze stellte ich auf folgender Position fest.
N 71°11´08´´
O 25°40´32´´
Ich weiß inzwischen, dass die Koordinaten offiziell bestätigt sind.
Ich folgere daher mal daraus, dass die angegebene Nordkapp-Position schon stimmt, aber nicht oben, sonder 400 Meter tiefer an der Wasserkante. Dass würde zumindest dann in etwas hinkommen. Jetzt war ich soweit zufrieden und da ich noch sehr gut in der Zeit lag, entschloss ich mich den Weg querbeet über den Bergkamm zur Kirchenruine zu nehmen, um bei der Gelegenheit auch ihr einen Besuch abzustatten. Ich arbeitete mich ein Geröllfeld hoch und schreckte eine ganze Herde Rentiere auf, die erst vor mir her lief, dann aber wieder umdrehte und an mir vorbei flüchtete. Dies hätte mich stutzig machen sollen, hat es aber nicht, selbst schuld. Ich ging immer weiter und genoss den Ausblick der sich mir bot. Dann kam ich an die Stelle die ich als kritisch ansah und kuckte in drei Richtungen in die Tiefe. Mist, Schluss, oder doch nicht? Ist dass da unten nicht ein klitzekleiner Pfad? Also runter geklettert und immer weiter den vermeintlichen Pfad entlang. Leider war es kein Pfad, sondern nur ein paar stellen, an denen keine Pflanzen wehr wachsen wollten. Das Ende vom Lied war, ….. ich stand in der Wand und konnte nicht vor und nur schwer zurück. Nach vorn kuckte ich jetzt endgültig in die Tiefe und nach hinten ging es steil bergauf. Nach vorn war ohne Flügel ausgeschlossen. Wenn ich jetzt weiter gehe, dann würde ich sie erst unten bekommen. Schlechte Idee, also zurück. Da hatte ich mir was eingebrockt, ich kuckte ein ganze weile nach oben von wo ich irgendwie gekommen sein musste, nur wo? Ok, es gibt immer mehrere Wege. Ich packte alles ein, um beide Hände frei zu bekommen und fing an auf allen vieren zu klettern. Es dauerte Ewig, die die Steine waren nicht selten lose und ich hatte Tarnkleidung an, sehr Klever. Schließlich war ich aber doch oben und ging wieder etwas zurück, bis ich versuchen konnte seitwärts den berg runter zu komme, da wo es die rentiere auch geschafft hatten, die inzwischen unten an der See grasten. Ich kletterte jetzt langsam den Berg runter, konnte zwar den Rentierpfad nicht finden, kam aber trotzdem mit überanstrengten weichen Knien unten an. Jetzt ging es wieder zurück auf altbekannten Pfaden dem Berg zum Parkplatz hinauf. Die Kirchenruine habe ich inzwischen abgeschrieben, mit noch einem Umweg war es zu lang und mir schmerzten die Menisken. Auf dem letzten Kilometer kippte noch ein kleiner Stein weg, der Fuß verfing sich unter einem großen Stein, verkeilte sich, dass ich ihn nicht nachsetzen konnte, das andere Bein streckte sich gen Himmel und ich ging rücklings zu Boden. Die „Steine" bestanden zwar aus weißem Marmor, ragten trotzdem nach oben und waren so für eine Landung auf dem Rücken nicht geeignet. Ich dachte ich hätte mir jetzt einiges gebrochen und blieb erst mal liegen. Nach und nach überprüfte ich meine Funktionen und nachdem der Rundumcheck beendet war stand ich vorsichtig wieder auf. Ich hatte mir etwas das Oberleder aufgeschlagen, sonst war aber nichts passiert. Der weitere verlauf verlief dann ohne Zwischenfälle. Ich war froh, als ich wider beim Roller war, und dass mit Automatic. Dass erste mal, dass ich sie nicht verflucht habe. Ich fuhr zurück zur Hütte und Leo amüsierte sich, wie unbehände ich vom Roller stieg und lief. Dass hatte er auch schon mal geschmeidiger gesehen. Ich werde spätestens morgen einen wunderschönen Muskelkater haben!
An der angekommen stand dann erst mal Waschtag an, für mich und meine Klamotten Sogar den Ledergürtel hatte ich durchgeschwitzt. Nachdem alles wieder auf Vordermann gebracht wurde, fuhr ich wieder ans Nordkapp. Leo hatte keine Lust, meinte er bräuchte seinen schlaf, morgen sei ja Abreisetag und blieb bei der Hütte.
Ich konnte jetzt mal richtig Gas geben, musste nicht nach hinten schauen und genoss die Leistung am Berg. Am Nordkapp angekommen machte ich erst mal meine Einkäufe und drehte dann draußen eine Runde. Es war warm und fast windstill. Dann noch mal den Film kurz angesehen und etwas das Tagebuch vorbereitet. Als ich fertig war, wollte ich wieder aufstehen und weiter gehen. Das aufstehen ging ja noch aber fürs gehen hätte ich gerne einen Gehwagen gehabt. Ich brauchte eine ganze weile, bis ich wieder in gange war und wenigstens einigermaßen laufen konnte. Die Jungs aus der Schweiz, die ich wieder getroffen habe, haben sich wenigstens gut amüsiert.
Der Sonnenuntergang war trotz wolkenlosen Himmels fürn Ar…! Draußen auf See war Seenebel und die Sonne fiel förmlich hinein. Plumps und weg war sie, bis auf einen ganz kleinen Streifen! Ich hatte meine Bilder schon im Kasten, als noch Sonne da war und machte mich kurz nach 0:00 Uhr wieder auf dem weg zur Hütte. Dort abgekommen gab es erst mal Frühstück und dann geht's ab in die Falle.


Wetter: nichts als Sonnenschein

Kilometerstand: 10043
Temperatur: 19°C

Position:
N 71°10`16``
O 25°46`59``