Freitag, 31. Juli 2009

Am Nordkapp!

Ich habe überraschend gut geschlafen, denn ich hatte mir Ohrstöpsel in die Löffel gesteckt und konnte Leo nur hören, als wenn er in der Nachbarhütte geschlafen hätte.
Nach dem Frühstück fuhren wir nach Honnigsvag um einzukaufen. Leo wollte sich eine Flagge kaufen und wir brauchten Lebensmittel. Honnigsvag ist nicht weiter sehenswert, viele Läden sind geschlossen und die Gebäude verwahrlost. Lediglich an Hafen sieht es einigermaßen aus. Wenn man parken wollte, musste man sich einen Parkschein ziehen. Wir parkten daher auf dem Parkplatz von einem Supermarkt, der einen kostenlosen Parkplatz für Kunden hatte. Wir kauften erst ein und banden dann einen Teil vom Einkauf mit der Tüte von „Rimi 1000" auf meinen Roller. So konnte wenigstens jeder sehen, dass wir Kunden waren. Wir verlängerten nur unsere Standzeit ein wenig. Es würde aber sicherlich auch so nichts passieren. Wir bummelten durch die „Stadt" (Honnigsvag ist die nördlichste Stadt Europas, hat aber den Titel „Hammerfest" überlassen, das sie ja noch das Nordkapp haben), was nicht lange dauerte und kauften noch ein paar Souvenirs ein. Nach einer guten halben Stunde waren wir zurück und die Roller standen natürlich auch noch da. Wir packten alles ein und fuhren wieder zu unserer Hütte. Als wir da waren, fuhr ich dran vorbei, da ich noch kurz in den Ort schauen wollte. Wir kuckten uns noch ein paar lebende Königskrabben aus der nähe an und fuhren dann wirklich zu unserer Hütte, um unseren Einkauf los zu werden und noch etwas zu essen, bevor wir zum Nordkapp aufbrechen wollten.
Nach Würstchen und Kartoffelsalat fuhren wir endlich die letzten Kilometer zum Nordkapp. Zwischendurch legten wir noch ein paar Stopps für Fotos ein und ich kuckten mir noch kurz den Startpunkt für meine morgige geplante Wanderung an.
Die Fahrt war wieder sehr schön warm und sonnig, bis auf das Nordkapp selber, das lag mal wider im kalten Nebel. So ein schiet! Naja, mal sehen bis Mitternacht sind noch einige Stunden. Wir bummelten erst mal durch das Center und den angeschlossenen Shop. Leo war etwas unruhig und musste erst mal sehen ob dieses mal die Gürtelschnalle für Biker zu haben ist, die er mal bei mir gesehen hat. Leider gab es auch dieses Jahr diese Schnalle nicht. Wahrscheinlich war es mal eine Limitierte Auflage, die ich mal auf einer vorigen Reise erstanden habe.
Dann ging ich erst mal nach draußen, frische Luft schnappen und ein paar Bilder machen. Leo hab ich im Cafe abgesetzt und er schlürfte in der Zwischenzeit einen Kaffee. Ich war eine ganze weile unterwegs und nachdem ich die Sehenswürdigkeiten abgeklappert und fotografiert hatte ging ich noch etwas die Küste entlang. Es war einkomisches Gefühl an der Klippe entlang zu gehen und nur das branden der Wellen zu hören, ohne das Wasser sehen zu können. Ich ging dann von den Klippen weg ins innere in den dichten Nebel. Ich kannte die Gegend und orientierte mich nach der Sonne, die gelegentlich durch den Nebel schimmerte. Verlaufen konnte man sich hier eigentlich nicht. Entweder man lief auf die Steilküste, oder die Steilküste (ist Absicht), auf den Parkplatz, auf das Gebäude oder wieder auf die Steilküste. Wenn man ein leichtes Gefühl ums Herz hat und plötzlich eine Harfe in den Händen hält, dann war es die Steilküste. Ich hab immer noch keine Harfe und muss wohl mit dem Roller zurück. Ist aber auch besser so, ich bin ohnehin unmusikalisch. Ich kam also am Parkplatz raus und ging von dort wieder ins Gebäude zu Leo. Wir kuckten uns dann den Film auf der Panoramaleinwand an. Erstaunlicherweise gab es jetzt endlich mal einen neuen Film, der aber nicht so gut war wie der Alte. Auch ist es jetzt nur noch eine große Leinwand die sich aus nur drei kleinen Leinwänden zusammenstellt. Ich meine früher waren es wenigstens 5 kleine Leinwände. Nachdem wir noch mal draußen waren um unsere Stullen bei den Fahrzeugen zu essen, setzten wir uns erst mal in eine ruhige Ecke und ich arbeitete meinen Bericht ein wenig vor, während Leo mit ein paar Schweizern in Gespräch kam. Es waren ein paar nette Jungs mit denen wir auch später noch ausgiebig geschnackt haben. Dann war es langsam so weit und wir begaben uns nach draußen. Es gab tatsächlich einen Sonnenuntergang, mit vielen Wolken und etwas Nebel. Eigentlich nicht schlecht, aber auch nicht wie wir es erhofft haben, aber wir hatten schon mal was. Morgen ist ja auch noch ein Tag.
Ich habe mal die Koordinaten des Nordkapps mit meinem Navi verglichen, und musste feststellen, dass sie nicht übereinstimmten. Ich habe dass Gefühl, das sie von dem richtigen Nordkapp übernommen worden sind und werde es morgen, wenn ich dran denke, überprüfen. Die unten notierte Position und Kilometer ist die vom mir ermittelte Position des offiziellen Nordkapps.
Die Kilometer beziehen sich auf die Zeit um Mitternacht. Übernachtet haben wir natürlich wieder in der Hütte. Die Rückfahrt war wieder sehr neblig bei 9°C. Es war aber interessant, diesmal nach oben aus dem Nebel raus zufahren und nach unten wieder hinein. Die Visiere mussten hochgeklappt bleiben, da sich die Feuchtigkeit so sehr darauf niederschlug, dass man nichts mehr sehen konnte. So, jetzt aber in die Falle, ich will morgen ja noch wandern.


Wetter: überall Sonne, nur am Nordkapp ist Nebel

Kilometerstand: 9996
Temperatur: 15°C

Position:
N 71°10`16``
O 25°46`59``


P.S. Ich bin auf den Gedanken gekommen, einem ganz besonderen Menschen der auch schon mal hier gewesen ist, von hier aus ein T-Shirt vom Nordkapp zu schicken. Ich denke ich kann diesem Menschen damit eine große Freude machen. Ich hoffe ich bekomme es irgendwie auf die Reihe. Die meisten werden zwar nicht wissen wen ich meine, aber wer es weiß und etwas verrät, dem zieh ich die Ohren lang!!!

Donnerstag, 30. Juli 2009

Kurz vorm Nordkapp!

Als ich aufwachte regnete es schon wieder und dass, obwohl letzte Nacht eine so schöne Mitternachtssonne am Himmel stand. Es nützte nichts, wir mussten weiter. Aber heute konnten wir wenigstens im Trockenen alles einpacken und aufladen.
Obwohl es sich richtig eingeregnet hatte, verzichtete ich auf meine zusätzliche Gummierte Regenhose und vertraute darauf dass wir bald wieder in trockene Gefilde kommen würden Wir fuhren einen Teil der gestrigen Strecke wieder zurück, tankten an der letzten Tankstelle noch einmal, an der wir gestern schon getankt hatten, Leo bekamen seinen Kaffe und ich ein schönes Eis. Dann bogen wir Richtung unserem eigentlichen Ziel, dem Nordkapp ab und sahen zu, dass wir Kilometer machten.
Irgendwo auf weiter Flur, viel ich fast vom Roller. Ich sah beim herankommen einen kleinen Jungen in Boxershorts aus einem abgelegenen Haus kommen. Er blieb auf der Veranda stehen und pinkelte ungeniert einhändig, im hohen Bogen von oben in den Garten während er mir mit der anderen Hand lachend zuwinkte. Mit uns hatte er offenbar nicht gerechnet, machte aber dass beste draus. Ich fand es irgendwie klasse und musste herzhaft über diese Unbefangenheit lachen.
Es regnete ohne unterlass, der Wind kam aus wechselnden Richtungen, schüttelte uns kräftig durch und sorgte dafür, dass wir von einer zur anderen Straßenseite schaukelten. Irgendwann hörte es auf zu regnen und gelegentlich kam sogar die Sonne raus, nur nicht da wo wir waren. Als wir den Tunnel vom Festland zur Insel Mageroya erreichten, wussten wir, das Ziel ist nun zum greifen nah. Der Tunnel ging auf gut 200 Meter unter dem Meeresspiegel und wir stürzten uns in die Tiefe Es war eisig kalt dort im Tunnel, aber es waren ja nur 6 Kilometer und schon waren wir wieder draußen. Am anderen Ende sollte erst mal Schluss sein. Ein Stau hatte sich an der Mautstation gebildet und es schien überhaupt nicht weiter zu gehen. Ich stellte meinen Roller ab und legte mich an den Straßenrand in den Windschatten. Hier ließ es sich aushalten und ich drohte einzuschlafen. Also lieber wieder aufstehen und mal geschaut, was los ist. Der Schlagbaum hatte keine Lust mehr zu schlagen und blieb einfach in seiner Halterung liegen. Es dauerte bis jemand kam und den Schlagbaum kurzerhand abschraubte. Jetzt ging es wieder langsam weiter und auch wir konnten unser Geld los werden und passieren. Es waren inzwischen nur noch 11°C und ein eisiger starker Wind von etwa Windstärke 7-8 wehte unaufhaltsam über das Land. Da wir bei so einem Wind dass Tarp vergessen konnten und es ohne etwas Schutz sehr ungemütlich außerhalb der Zelte werden würde, entschlossen wir uns eine Hütte zu nehmen. Der Vorschlag kam von mir und Leo war dem Gedanken bei weitem nicht abgeneigt. Ich wusste aber auch, dass ich es bereuen würde, noch bevor ich ein Auge zu bekommen würde. Wir suchten uns also eine Hütte. Auf dem Ersten Campingplatz war keine Hütte mehr frei, dann ging es hinauf in die Berge und damit in den Nebel, mit dem Leo so seine Probleme wegen der Sicht mit Brille hatte. Auf dem Zweiten Campingplatz in Skarsvag, 10 Kilometer vom Nordkapp entfernt, hatten wir Glück und bekamen eine schöne geräumige Hütte zu einem akzeptablen Preis.
Das Nordkap schenkten wir uns heute, da dass Wetter alles andere als vielversprechend ist. Ab morgen soll es wieder besser werden. Wir machten uns etwas zu essen und ich schrieb noch meinen Bericht. Heute ist wenigstens wieder Empfang.


Wetter: morgens regen sonst durchweg bewölkt, sehr windig und trocken

Kilometerstand: 9927
Temperatur: 17°C

Position:
N 71°05`36``
O 25°47`10``

Mittwoch, 29. Juli 2009

Der Unfall!

Als ich morgens aufgewacht bin, war es schon 8:15 Uhr. Scheinbar hatte ich etwas Nachholbedarf, was ja auch kein Wunder war, denn die letzten Nächte bin ich nie vor Mitternacht in den Sack gekommen Der Nebel lag noch über uns und es war ein frischer Morgen. Wir Frühstückten erst mal ausgiebig und packten dann ein. Leo war als erstes fertig, da er besser vorbereitet war.
Um Punkt 10:00 Uhr waren wir wieder unterwegs die Straße war zwar feucht, so dass man etwa aufpassen musste, dass man nicht wegrutscht, aber wir machten flotte Fahrt. Langsam wurde es wärmer und die Straßen begannen trockener zu werden. In Tana kauften wir ein und wollten an einem Stand noch einen Renntierschinken erstehen. Dieser entpuppte sich aber als Lammschinken und den wollen wir nicht. So fuhren wir ohne Schinken weiter.
Ein paar Kilometer weiter kam dann mal wieder eine Baustelle, wo richtig gewerkelt wurde.
Der Untergrund war matschig und rutschig. Wir fuhren um Bagger, Laster und was weis ich noch für Maschinen rum. So etwas wäre in Deutschland undenkbar, da wäre auf jeden Fall eine Vollsperrung mit Umleitung nötig. Hier in Norwegen wurde nur seitens der Bauarbeiter darauf geachtet, dass keine Baumaschine in ein Fahrzeug fährt. Es ging auch nicht anders, es wäre keine Umleitung möglich, es war die einzige Verbindung.
Kaum aus der Baustelle raus, stand am oder besser im Straßengraben ein Wagen. Wir konnten nicht auf Anhieb erkennen was dort passiert ist, aber auf der hinteren von uns nicht einsehbaren Seite kniete eine junge Frau neben dem Wagen und sah drunter. Es sah so aus, als wenn sie zum Wagen gehörte und wir drehten um, da wir wissen wollten, ob wir helfen konnten. Es stellte sich heraus, dass sie gerade erst in den Graben gerutscht war und wir die ersten waren, die dort vorbei gekommen sind. Den Spuren nach zu urteilen war sie in der Kurve von der Straße abgekommen und ist Quer zur Fahrtrichtung über einige kleine Felsen in den Graben geknallt. Es war eigentlich ein Wunder, dass sich der Wagen nicht überschlagen hatte. Die Frau hatte ein Wahnsinns Glück gehabt. Es ging ihr gut, dass war schon mal das wichtigste. Der Wagen war ziemlich ramponiert. In der Pfütze unter dem Wagen schillerte es noch nicht ungewöhnlich und der Wagen lief noch. Er war vorn und hinten etwas in die Felsen geschlagen, müsste aber noch fahrtauglich sein. Allein würden wir ihn aber nicht aus dem Graben bekommen, dafür sind unsere Roller nun doch nicht ausgelegt. Um Glück kam ein älteres oder vielleicht auch eher altes Ehepaar daher und zwar mit einem Geländewagen, genau was wir jetzt brauchten. Der Alte war noch ganz fidel und hatte auch ein Abschleppseil dabei. Da beide Wagen hatten, wie es sich in Norwegen gehört, eine Anhängerkupplung und der Unglückswagen stand mit dem Heck zur Straße. Schnell waren die Wagen miteinander vertäut und mit etwas Unterstützung von mir war der verunglückte Wagen über einen weiteren Felsen aus dem Graben gezogen und stand nun wieder da wo er hingehörte, auf der Straße. Ich kuckte ihn mir nun genauer an, der Motor war intakt und dicht, die Lenkung ging auch noch. Die Spur war sicher nicht mehr gut, was aber im Moment niemanden interessierte. Die Reifen hatten alle noch Luft. Hinten hing die Stoßstange etwas und das Endrohr war etwas verbogen. Vorn war die Radverkleidung zum teil abgerissen und kam nun an den Reifen. Die vordere Stoßstange war teilweise unter den Wagen gedrückt, störte dort aber nicht weiter, der Querholm war etwas verbogen und im Abschlepphaken war ne acht. Alles nichts Schlimmes. Die Radverkleidung band ich nach vorn wieder fest und so verbunden würde der Wagen die 20 oder 30 Kilometer bis Tana halten, wo die Familie der Frau wohnte. Die Frau war zwar nicht gerade Glücklich, aber froh, dass sie wieder weiter fahren konnte. Wir wurden noch gefragt, in welche Richtung wir wollten, hatten aber die falsche Richtung. Vielleicht hätten wir ja noch einen Kaffee bekommen, aber ich glaube die Gute hat jetzt andere Sorgen. Wir verabschiedeten uns als letztes und sahen ihr noch nach, ob wirklich alles in Ordnung ist. Es schien aber so, denn sie war bald außer Sichtweite. Jetzt machte ich noch ein paar Fotos von der Unglücksstelle. Vorher mochte ich es nicht tun, dass verbot mir der Anstand.
Mit etwas Verzögerung fuhren wir weiter. Was wir jetzt brauchten, war eine Tankstelle und zwar dringend, sonst könnten wir nicht nach Lindesnes Fyr Fahren, dem Nördlichsten Leuchtturm auf Europäischem Festland. Vielleicht würden wir auch bald gar nicht mehr fahren. Wir fanden aber nur eine Tankstelle bei der man mit Karte bezahlen konnte. Bisher hatten wir uns vor solchen Tankstellen immer gedrückt, hatten jetzt aber keine Wahl, denn es gab keine andere in der Nähe. Nach der dritten Karte hatten wir es raus, wie es geht und tankten erst mal wider voll. Da der Sprit gerade so schön lief, tankten wir gleich beide Roller, bevor es irgendwelche Probleme geben könnte. So frisch betankt starteten wir dann nach Lindesnes Fyr und erreichten es ohne weitere Zwischenfälle.
Wir hatten diesmal Glück und ich konnte auf den Leuchtturm raufgehen und mir die „Lampe" und „Linse" mal genauer ansehen, wären dsich Lwo in das Café setzte und wartete. Ich war noch nie auf einem Leuchtturm und fand es sehr interessant. Ich musste allerdings zu Fuß hoch und nahm die Stufen, bis auf die letzten zwei, immer im Doppelpack. Ich bin halt ein faules Kerlchen. Ich sah mir alles in ruhe an und war erstaunt wie simpel so ein Leuchtturm aufgebaut ist. Als ich wieder unten war gab es erst mal etwas zu trinken und eine leckere warme Waffel mit Marmelade.
Nun wurde es auch langsam zeit, sich nach einem Schlafplatz umzusehen. Da wir ohnehin bis zur letzten Tankstelle wieder zurück mussten, hatten wir natürlich auf dem Hinweg gleich nach einem geeigneten Plätzchen Ausschau gehalten und sind auf einen Bau aufmerksam geworden, der aus verschachtelten Unterständen bestand, so angeordnet, dass man bei jedem Wetter immer einen geschützten Unterstand hatte. Wir fuhren bis dorthin zurück und bauten unsere Zelte ohne Außenzelt auf, da wir nur Schutz vor den Mücken brauchten. Bei der guten Gelegenheit reparierte ich gleich mein Zelt und bin mir sicher, dass es halten wird. Ich reparierte es mit Flickzeug für Isomatten und etwas Saemgrip, einem Kleber, mit dem man nahezu alles kleben kann.
Ich hatte mal wieder die Gelegenheit, meinen Bericht draußen im sitzen zu schreiben, habe aber leider keinen Empfang um ihn abzuschicken. Also wird er wieder etwas später abgeschickt werden müssen. Jetzt ist es wieder gleich Mitternacht und es gibt eine schöne Mitternachtssonne, die ich gleich mal fotografieren werde und dann hau ich mich auch hin. Leo schläft schon längst.


Wetter: morgens feucht, abends sonnig

Kilometerstand: 9550
Temperatur: 19°C

Position:
N 70°41`52``
O 27°28`49``

Dienstag, 28. Juli 2009

In Norwegen angekommen!

Die Nacht war zwar kurz, aber es hatte trotzdem kräftig geregnet. Ich bin zwar vom Regen wach geworden, war aber nicht weiter beunruhig. Warum auch, das Wetter ändert sich so schnell, dass es nicht lohnt sich einen Kopf zu machen. Bis man wieder aufsteht kann es schon wieder ganz anders aussehen und so war es auch. Als ich wach wurde war es 7:30 Uhr und bruttig warm im Zelt. Die Sonne stand auf dem Zelt. Also raus und die Mücken begrüßt. Wir hatten Glück, die Mücken waren noch nicht unterwegs.
Wir packten, brachen auf, und legten die letzten 30 Kilometer bis Inari zurück. Als erstes wurde getankt, da der rote Bereich mal wider zu Ende ging.
In Inari steht ein großes Blockhaus, welches vollgestopft ist mit allen möglichen und unmöglichen Souvenirs. Ich stöberte immer gerne mal durch den Laden, da auch immer viele schöne Sachen unter dem Nippes zu finden ist. Eigentlich wollte ich mir einen Holzbecher kaufen, habe es aber verworfen, da ich ihn auf der Reise nur ruinieren würde und für 46-54€ ist es mir einfach zu viel Geld. So kaufte ich mir nur ein kleines, aber feines, Taschenmesser und auch Leo nahm eins in etwas größer mit. Noch ein Schlüsselanhänger in Form eines Luchses aus Holz und noch einige Kleinigkeiten gingen in unsere Bestand über. Für große Sachen wie ein Rentierfell haben wir nun mal keinen Platz und ein großes Rentiergeweih habe ich bereits. Zum Abschluss trank Leo noch einen Kaffe und ich gönnte mir mal eine Cola, nachdem ich seit unserem Aufbruch in Hamburg nur Wasser getrunken habe. Das Wasser stammte anfänglich aus dem Wasserhahn und ab höhe Stockholm aus Flüssen und Seen.
Nun ging es wieder weiter in Richtung Norwegen. Eigentlich habe ich eine Schotterpiste erwartet, die ich schon fünf Mal gefahren bin, doch leider wurde sie inzwischen ausgebaut und asphaltiert. Der Reiz war weg. Es war jetzt eine sehr gute große Straße, die ein rasches vorankommen garantierte und so erreichten wir Norwegen sehr zeitig und bogen Richtung Russland ab.
An der Grenz machten wir kurz Stopp für ein obligatorisches Foto um dann an der Grenze entlang in den letzten Zipfel von Norwegen weiter zur Barensee zu fahren. Diese Straße kostete wieder sehr viel Zeit, da sie wie sollte es anders sein, die letzten 24 Kilometer aus Schotter bestand. Am Ende der Welt machten wir halt, stellten fest, dass hier wirklich der Hund begraben liegt, ließen unseren Blick über die See schweifen und fuhren zurück nach Kirkenes. Auch hier hatte sich seit meinem letzten Besuch vor fast 25 Jahren nichts geändert. Es gab nicht sehenswertes und die alten russischen Fischerboote lagen immer noch am selben Kai und rosteten vor sich hin. Es war trostlos und so drehten wir bei und wandten uns unserem eigentlichen Ziel dem Nordkapp zu.
Es wurde jetzt langsam zeit, sich nach einem Plätzchen für die Nacht umzusehen, was wir auch taten. Wir konnten uns noch genau, von unserer letzten Reisen, an einen Platz erinnern, der direkt an der Küste lag und etwas Wind und Schutz vor den Mücken bot. Auf dem Weg dorthin, kam der Hochnebel, den ich schon die ganze Zeit in den Bergen gesehen hatte in die Täler runter und nicht nur die sicht wurde schlechter, sondern es wurde auch um einige Grade kälter. Wir hofften, dass der Wind der vom Wasser her kam den Nebel wegblasen würde, doch weit gefehlt. Zu allem Überfluss gab es auch noch Seenebel und so wurde es auch nicht besser. Der Abend wurde feucht, kalt und vom Meer war nichts zu sehen und so blieben wir nicht lange draußen, sondern gingen zeitig schlafen. Naja, zeitig ist vielleicht etwas anderes, aber man merkt hier nicht so richtig wie die Zeit vergeht. Was mir schon vor einigen Tagen aufgefallen war, mein Navi ging nicht mehr auf Nachtsicht, sondern nur noch bis zur Dämmerung. Heute kam dann die Krönung, das Ding hat sogar eine Mitternachtssonne. Ich dacht ich kuck nicht richtig, was dass alles für ein Spielzeug ist.
So, ich geh jetzt auch ins Bett, ist ja schon spät genug. …. und wer macht jetzt dass licht aus?


Wetter: durchweg sonnig, abends feucht

Kilometerstand: 9192
Temperatur: 19°C in Finnland 14°C in Norwegen

Position:
N 70°00`26``
O 29°12`09``

Montag, 27. Juli 2009

Ein langer Tag!

Als ich aufwachte war es 6:30 Uhr, die Sonne lachte in mein Zelt, und ich musste einfach aufstehen, es war einfach zu hell. Eigentlich lief alles wie am Schnürchen. Nach einem ruhigen Frühstück, wieder mal mit einem freundlichen Hund, diesmal in schwarz, der niemanden zu gehören schien, ging es ans Einpacken. Über Nacht war alles abgetrocknet und so ging alles leicht von der hand.
Beim Einpacken merkte ich, dass mein Moskitonetz vom Zelt an einer Stelle leicht eingerissen war. Wieso ging auf dieser Tour eigentlich alles kaputt? Es scheint ja als ob ich nur Schrott habe, und dass, obwohl meine Ausrüstung altbewährt ist! Und genau da liegt wohl dass Problem. Die beste Ausrüstung ist irgendwann mal auf und bei mir scheint alles zusammen zu kommen. Einen Vorteil hat es aber, ich kann mir jetzt endlich mal ein neues Zelt kaufen, … oder ich nehme mir einfach ein anderes aus meinem Regal, ist ja nicht wie bei armen Leuten. Na mal sehen, erst mal nach Hause und dann mal sehen was der Markt so anzubieten hat, man hat ja so seine Vorstellungen. Ich werde das Zelt bei Gelegenheit flicken, dann wird es schon für diese Tour noch gehen. Obwohl wir fahren doch gleich nach Jokkmokk ….. gerade in Jokkmokk gibt es eine sehr gute Zeltfirma und man könnte doch bei der Gelegenheit ….. , nein kommt nicht in Frage, erst wird verglichen und sich umgesehen.
Nachdem alles aufgesattelt war, starteten wir dann nach Jokkmokk, wo wir einkaufen wollten. Dies ging natürlich nicht ohne eine vernünftige, etwas 15 Kilometer lange, Baustelle. Sie zog sich endlos hin, doch auch die längte Baustelle hat mal ein Ende. Ich weiß nicht, warum dieses Jahr so viele Baustellen in Schweden sind und will es eigentlich auch gar nicht wissen. Auf jeden fall, scheinen wir keine auszulassen. Doch allen Baustellen zum trotze erreichten wir irgendwann gegen 11:00 Uhr dann doch noch Jokkmokk.
Irgendwie hatte ich die Wochentage noch nicht in der Reihe und musste feststellen, dass Sonntag war. Zum Glück haben viele Geschäfte in Skandinavien aber auch am Sonntag auf, nur nicht den ganzen Tag. Heute machten sie um 12:00 Uhr auf, zeit genug für eine ausgiebige Pause. Wir setzten uns also in den „Park" und genossen das schöne Wetter. Kurz nach 12:00 Uhr waren wir dann wieder bei unserem Lebensmittelladen und diesmal ging Leo zur Abwechslung mal einkaufen und besorgte das Nötigste.
Bevor wir weiter konnten, mussten wir noch kurz tanken und dann setzten wir uns auch schon Richtung Finnland in Bewegung. Wir hatten wieder wunderschöne Straßen mit und ohne Schotter, die richtig Spaß brachten. Die Gegend ist traumhaft und es gibt so viel davon. Kurz vor der Grenze tankten wir noch mal, bekamen noch einen klitzekleinen Guss von oben mit auf die weitere Reise, wechselten das Ufer des Grenzflusses und schon schien wieder die Sonne. Wir machten eine kleine Pause an einem Flusslauf, wie wir es so lieben und dösten ein wenig in der Sonne, mit einem Knust Mettwurst in der Faust. Da die Gegend zwar sehe schön war, aber die Mücken uns gegenüber in der Überzahl waren, überlegten wir, ob wir nicht ein wenig länger fahren und den verlorenen Regentag wieder reinholen wollten. Wir waren uns einig und fuhren immer weiter. Zwischenzeitlich befanden wir uns bereits im „Rentierzuchtgebiet" und bekamen Ständig einige dieser Kreaturen zu sehen. Ich kann mich mit diesen Viechern einfach nicht anfreunden, außer in der Pfanne, denn schmecken tun sie ausgezeichnet. Ansonsten stehen sie nicht nur ständig auf der Straße rum (da gibt es weniger Mücken), sind sie auch einfach zu blöd zum wegzulaufen. Sie nehmen immer den Weg des geringsten Widerstandes und der ist auf der Straße. Erst wenn man sie genügend bedrängt, verlassen sie die Straße und man kann passieren. Immer wieder dasselbe Spiel.
Irgendwann stellten wir fest es sind nur noch 150 Kilometer bis Inari und wir entschlossen uns kurz vorher am Fluss zu Campieren. Dort gibt es wie ich wusste reichlich schöne Plätze und Sprit hatten wir genug. Eigentlich hätten wir es besser wissen müssen, denn wir hatten die Rechnung ohne die Schotterpisten gemacht. Kaum in Richtung Inari abgebogen erstreckte sich vor uns eine Endlose nasse und teilweise rutschige Schotterpiste. Hier schien es geregnet zu haben. Aber was soll's, es lässt sich eh nicht ändern und sie kann ja nicht endlos sein. Sie war es zwar nicht, aber fast, zumindest kam es uns so vor. Etwa 80 Kilometer arbeiteten wir uns mit 30 km/h statt mir gut 70 km/h voran und dass kostet Sprit. Ich fing wieder an zu rechnen und kam zu dem Ergebnis, dass wir bald Asphalt brauchten, wenn wir noch mit dem Sprit bis Inari kommen wollten.
Zwischenzeitlich hörte ich ein hässliches Klappern, immer wenn ich durch ein Schlagloch fuhr Es hörte sich an, als wenn sich eine Schraube vom vorderen Sturzbügel verabschieden wollte. Ich hielt an und stellte fest, dass ich recht hatte. Dieses kleine Ding wollte mich schon mal verlassen und versuchte es schon wieder. Da Leo die Imbusschlüssel unter dem Sitz hatte, mussten wir seinen Roller von seiner Last befreien um an das Werkzeug ran zu kommen. Nachdem das Werkzeug freigelegt war, wurde die Schraube wieder festgezogen und die anderen gleich überprüft. Eine weitere Schraube war nicht ganz fest, alle anderen rührten sich nicht. Nachdem alles wieder gerichtet war, wurde wieder eingepackt, aufgesattelt und es ging weiter.
Nach einiger Zeit fuhren wir in Pokka ein und ab da war wieder eine asphaltierte Straße unter unseren Rädern. Jetzt machten wir wider Fahrt und ich beobachtete den Zeiger meiner Tankanzeige, der sich schon eine ganze Weile im roten Bereich befand. Ich wusste, dass ich schon mal etwa 80 Kilometer auf Reserve geschafft hatte, nur waren es jetzt andere Bedingungen. Dafür hatte ich jetzt auch nur etwa 60 Kilometer zu schaffen. Es sollte also klappen. Etwa 35 Kilometer vor Inari fanden wir dann einen schönen Platz am Fluss, machten nach 606 Kilometern Schluss und bauten unsere Zelte auf. Es war inzwischen 0:00 Uhr geworden. Während ich noch meinen Bericht verfasse schläft Leo bereits. Es sei ihm gegönnt.


Wetter: durchweg sonnig, abends feucht

Kilometerstand: 8729
Temperatur: 23°C

Position:
N 68°39`05``
O 26°18`37``

Samstag, 25. Juli 2009

Aus dem Regen!

Auch in dieser Nacht hörte es nicht auf zu regnen. Ich sah mir den Wetterbericht auf meinem Handy an und konnte feststellen, dass überall, in unserer Richtung wo wir hinwollten, das Wetter besser ist als da wo wir waren. Ich versuchte Leo zu erklären, dass wir hier nicht den Regen aussitze können, da es noch mindestens zwei Tage dauern würde und zum einen unserer Proviant nicht reicht und zum anderen mir vom vielen liegen alles weh tut und ich auch keine Urlaub genommen habe um hier den Regen auszusitzen oder besser zu liegen.
Leo sah es ein, wen auch etwas unwillig. Jetzt galt es im Regen alles abzubauen und einzupacken. Es war kein wirkliches Vergnügen, denn alles schwamm und beim einrollen der Zelte und des Tarps, rollten wir einiges an Sand mit ein, was nicht sehr gut für die Zelte ist.
Kaum waren wir aufgebrochen, wir hatten etwa 20 Kilometer hinter uns, hörte es auf zu regnen. Ich klappte mein Visier hoch und genoss den Wind ohne das feuchte Nass in meinem Gesicht. Leider solle dieser Zustand nicht allzu lange anhalten und es fing wieder an zu regnen. Der Vorteil war, der Regen war nie sehr stark und nie sehr lange und die Tendenz ging in die von uns gewünschte Richtung. Wir hatten heute nur ca. 250 Kilometer zu fahren, wovon etwa 50 Kilometer Schotterpiste waren und würden dann zum Storforsen gelangen, dem größten Wasserfall Schwedens, an dem wir übernachten wollten. Auf der Schotterpiste hat mich dann kurz der Hafer gestochen. Ich wollte mal sehen wie schnell ich es noch sicher über die Schotterpiste schaffen würde. Als ich Gas gab, wurde Leo sehr schnell sehr klein hinter mir Bei 90 km/h nahm ich dann das Gas wider weg ohne an eine Grenze gestoßen zu sein. Da ging noch was, aber die zulässige Höchstgeschwindigkeit war bereits überschritten und ich wollte es nicht allzu sehr übertreiben Ich führ erst mal wieder bei 40 km/h damit Leo mich einholen konnte und dann ging es wieder normal bei 50-60 km/h weiter. Ich war froh, dass wir die Original-Reifen runter und Heidenau-Reifen draufgezogen haben. Es sind sehr gute Reifen für diese Tour und ich kann sie nur wärmstens empfehlen

Freitag, 24. Juli 2009

Regentag!

Der Himmel des gestrigen Abends sah eigentlich ganz gut aus, nur hatte leider der Wind gedreht und der Regen kam über Nacht zurück. Es prasselte erfrischend und der Regen schlug die Mücken nieder. Ich packte meine Sachen im Zelt und war zum Aufbruch bereit, nur Leo war von dem Gedanken scheinbar nicht so angetan.
Zwischenzeitlich mussten wir das Tarp sichern da der Wind auffrischte und legten zusätzlich noch einige Steine auf die Heringe. Der Regen schlug, da er gedreht hatte inzwischen halb durchs Tarp und wir mussten etwas umlagern, damit die wichtigen Dinge im trockenen blieben. Die Fahrspuren des Weges entwickelten sich zu Fahrrinnen, vereinigten sich zu einer großen und liefen dann in unserer Richtung über. Ich zog mit meinem Zelt um, was sage und schreibe ganze 5 Sekunden dauerte, während Leo mit dem Tarp auf seiner „Warft" bleiben konnte. Eigentlich hätte das Regenwasser bei all dem Kies problemlos abfließen müssen, war aber scheinbar doch zu dickflüssig dazu oder es war zu viel "Ölkies", wie die Schweden sagen dazwischen.
An einen Aufbruch war inzwischen nicht mehr zu denken, so stellten wir uns auf ein bleiben ein und ich rollte meine Isomatte und den Schlafsack wieder aus. Proviant hatten wir genug und in den Zelten war es warm und trocken.
Zum Frühstück gab es eine Scheibe Brot mit Käse, zum Mittag eine Dose Fisch, zum Cafe ein paar Kekse und abends wieder Brot zur Abwechslung mal mit Wurst. Uns ging es doch eigentlich gut, wenn man mal an die Menschen denkt, die vor Hunger nicht in den Schlaf kommen.
Ansonsten lagen wir in den Zelten, drehten uns langsam von links nach rechts, wieder zurück und haushalteten mit unserer Energie. Ich hatte endlich mal viel Zeit um meinen Bericht über „nichts" zu schreiben und hing meinen Gedanken nach, die sich in der Vergangenheit und die Ereignisse der letzten Tage verfingen.
Leo verbrachte scheinbar den Tag überwiegend mit schlafen, was man selbst bei dem Regen hören konnte. So eine Rentnerübung war nichts für mich und mir taten bald die Knochen vom liegen weh. Gelegentlich verließ ich meine Behausung um etwas Bewegung zu bekommen und die Knochen auszuschütteln Das Nichtstun war einfach nichts für mich. Jetzt am Abend legt der Regen gelegentlich eine kleine Pause ein die ich für einen kleinen Ausflug an die frische Luft nutzte. Ich hoffe, dass morgen dass Wetter besser wird, was aber nur geringfügig angekündigt ist. Ab Sonntag soll es aber wieder etwas besser werden. Warten wir es mal ab!


Wetter: erfrischender peitschender Regen aus allen Richtungen

Kilometerstand: 7861
Temperatur: gefühlte mollige 15°C

Position:
N 65°03`45``
O 17°06`09``


P.S. Wir haben inzwischen ein paar E-Mails bekommen. Gerade bei so einem Wetter eine willkommene Abwechslung. Besten Dank dafür!

Donnerstag, 23. Juli 2009

Endlich was geschafft!


Da wir so einiges an Mücken hatten und der Platz nicht so sehr schön war, sahen wir ohne zu frühstücken zu, dass wir Leine ziehen. Um 7:15 Uhr war alles gepackt und wir waren wieder auf der Straße. Die nächste Tankstelle war unsere und da sich dort gerade ein paar überdachte Bänke anboten, entschlossen wir uns erst mal zu Frühstücken.
Diesmal machten wir es richtig, erst volltanken und dann auf die Schotterpiste. Der Schotter war sehr gut zu fahren und wir konnten trotz allem mit 60 km/h über die Piste bügeln. Irgendwann hatte vor uns einer mit seinem Wagen die Piste gebügelt und hatte die Kurve nicht gekriegt. Der Wagen, der sich nach längerer Untersuchung als ein Rover entpuppte, lag immer noch in der Wildnis und wird dort sicherlich als Mahnmal liegen bleiben. Er ist völlig zerstört. Nach der Schotterpiste ging es wieder auf den roten groben Asphalt, der ordentlich Grip hat und so schön an den Reifen nagt. Wir blieben den Rest des Tages auf der E45, machten richtig Kilometer und überquerten die grenze ins Lappland. Zwischendurch musste noch mal ein zweites Mal getankt und eingekauft werden. Nachdem wir ein gute Stück geschafft hatten, sind wir in eine kleine Seitenstraße eingebogen um einen Ruheplatz zu finden und etwas schlaf nachzuholen. Wir fanden am Rand einer Rennbahn eine kleine Wiese, die für uns sogar gemäht wurde und hauten uns für etwa eine Stunde aufs Ohr. Kurz vor Ende unserer Tagesetappe beglückte man uns zur Abwechslung mal mit einer Baustelle. Hier in Schweden wird man nicht umgeleitet, sondern fährt durch die Baustelle hindurch, die nicht selten aus groben Schotter besteht. Wir hatten etwas mehr glück und brauchten uns unseren Weg nur über kleineren Kies bahnen. Nach ca. 10 Kilometer war der schlimme Teil der Baustelle geschafft und die restlichen 20 Kilometer waren schon asphaltiert, es fehlten nur noch die Markierungen.
Die Wolken vor uns waren überwiegend sehr dunkel und die Straßen waren überwiegend nass, ohne dass bei uns ein Tropfen vom Himmel viel. Wir schienen dem Regen hinterher zu fahren, ohne etwas abzubekommen.
Als wir begannen Ausschau nach einem Campingplatz zu halten, fanden wir einen Schönen Rastplatz mit einer ausgedienten Kiesgrube dahinter. Wir fuhren durch die Kiesgrube und hinten wieder raus. Dort bahnte sich mal wieder ein Fluss seinen Weg und führte schönes sauberes Wasser mit einigen Forellen darin. Ich konnte leider keine dazu bewegen, von meinem Blinker zu kosten. Interesse war zwar da, aber sie drehten im letzten Moment immer wieder ab. Zum Abend gab es dann halt nur eine Nudelsuppe ohne Fisch.
Eigentlich war heute ein Langweiliger Tag, aber wir schafften immerhin 540 Kilometer.
Ich wird noch ein wenig den Blinker baden und dann ins Bett gehen.


Wetter: Straßen nass und Luft trocken.

Kilometerstand: 7861
Temperatur: 19°C

Position:
N 65°03`45``
O 17°06`09``

Mittwoch, 22. Juli 2009

Der Reichweitentest!

Wir standen wieder etwas nach 7:00 Uhr auf. Die Sonne schien was das Zeug hielt, und versprach uns einen schönen Tag. Zum Glück hielt sie ihr versprechen und es viel kein Tropfen Wasser vom Himmel.
Nach dem Frühstück fand ich beim packen noch eventuelle Undichtigkeiten an meiner Packtasche und dichtete sie noch schnell ab. Trocknen konnten sie während der Fahrt. Als alles aufgesattelt war, kontrollierten wir noch den Ölstand und ich stellte fest, dass sich etwas wenig in meiner Maschine befand als gut ist. Ich bin mir allerdings nicht sicher, das die „Dicke" nicht wieder simuliert, was sie schon mal getan hatte. Trotzdem füllte ich etwas Öl nach. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass sie viel Öl verbraucht hat, werde aber demnächst erst mal ein Auge drauf werfen.
Die Fahrt ging weiter über Schotterpisten. Unser Problem war nur, dass uns langsam der Sprit ausging. Nach gut 300 Kilometern mit der Füllung sahen wir uns gezielt nach einer Tankstelle um und ich konnte eine auf unserer Route ausmachen die sich nur 48 Kilometer voraus befand. Leo wusste nur nicht ob er noch so weit kommen würde. Ich versuchte Leo etwas zu beruhigen, denn ich wusste es auch von meiner „Dicken" nicht. Die Schotterpisten mit ihren Kurven und Steigungen hatten einiges mehr an Sprit gekostet als geplant. So „beruhigt" fuhren wir weiter über unsere Schotterpisten. Unterwegs rechnete ich mit dem Verbrauch meine Reichweite aus und kam auf etwa 5 Kilometer zu wenig. Ohne es Leo zu sagen fuhren wir weiter und erreichten tatsächlich die nächste Tankstelle. Leider war es nur eine Tankstelle wo mit Karte bezahlt werden konnte und daher leider nichts für uns. Ein paar hundert Meter weiter rollten wir glücklicherweise auf die nächste Tankstelle, trocken wie ein Martini. Hier konnten wir auch in Bar bezahlen. Leo stellte fest, dass in seinem 9,2 Liter Tank ein Liter mehr rein ging und ich hatte noch etwa einen viertel Liter drin. Damit wäre ich glatt noch um ein paar Ecken gekommen. Jedenfalls wurde erst mal getankt und wir hatten wieder ein gutes Gefühl. Wir hatten 372 Kilometer mit einer Füllung geschafft, mit den paar Litern nicht schlecht.
Dann ging es über schöne asphaltierte Straßen weiter, die wir gerne vorher gehabt hätten. Aber egal, wir konnten erst mal einige Kilometer machen.
Dann kauften wir etwas für die Pfanne, damit auch wir am Abend nicht hungern müssen.
Nach genau 400 Kilometern machten wir Feierabend für heute. Wir hatten einen Platz an einem Fluss gefunden, an dem es endlich mal ein paar Mücken gibt. Da die Mückenmittel nicht gerade verträglich mit den Buchstaben meiner Tastatur sind, entschloss ich mich, erst meiner Bericht zu schreiben und danach dass Mückenmittel anzuwenden. Für heute steht nichts weiter als essen und schlafen an. Leider ist der heutige Platz sehr dicht an der Straße und daher etwas unruhig. Ich denke wir werden morgen etwas früher aufstehen als bisher und dementsprechend weiter fahren.


Wetter: Nichts als Sonne.

Kilometerstand: 7321
Temperatur: 22°C

Position:
N 61°44`14``
O 14°40`18``

Dienstag, 21. Juli 2009

Der Tag der Schotterpisten!

Wir haben heute beide etwas verschlafen und krabbelten erst um 7:30 Uhr aus unseren Zelten. Auf dem Campingplatz war noch keine Menschenseele unterwegs. Die Duschen waren hier etwas anders als ich es sonst kenne. Der Münzautomat schaltete gleichzeitig alle Duschen frei, so dass wir gleichzeitig für einen Preis duschen konnten. Anschließend frühstückten wir wieder bei der Hütte, auch wenn wir uns wieder draußen hinsetzten, denn es war ein wolkenloser Himmel und bereits mollig warm, für diese Tageszeit.
Um 9:30 Uhr war alles gepackt, die „Waschmaschine" bestückt und wir konnten durchstarteten. Wir hatten eine Schotterpiste nach der anderen. Die Qualität ging von „fast wie Asphaltiert" bis „ich hätte jetzt gerne eine Enduro". Ich setzte meinen Roller dreimal satt auf einen „Felsen" auf, dass es nur so krachte. Mit meinem Heinkel wäre dass nicht passiert. Zum glück war es immer nur der Hauptständer, der den Schlag einstecken musste. Wenn es so weiter geht, brauch ich zu Hause einen neuen. Ich habe schon überlegt ihn abzuschrauben und zu verschrotten, aber dann würde mein Motorblock die Schlage einstecken müssen, was weniger schön wäre. Die Kiste liegt auch nur Wenige Zentimeter über dem Grund und wartet förmlich auf weitere Schläge.
Kurz vor Mittag fing es dann an leicht an zu regnen und die Pisten wurden etwas glitschiger. Trotz allem schotterten wir langsam Richtung Arjang und erreichten es um die Mittagszeit. Ich ging mal wieder etwas für die Futterluke einkaufen und ließ Leo im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen.
Nach dem Einkauf ging es zurück auf die Schotterpiste, die letzte, die wir heute zu fahren hatten. Sie war ausgestattet mit Waschbrettpisten, die besonders gut für meine Wäsche war und gelegentlich kuckten auch ein paar Felsen durch den Schotter. Die Straße ging rauf und runter und man wusste nur selten ob die Piste nach dem Hügel nach links oder rechts ging. Auf jeden Fall hat es ein Mords Spaß gebracht. Die Reifen haben sich am heutigen Tag als durchaus tauglich erwiesen. Den Nachtplatz kannte ich schon von vorigen Touren. Er lag an einem See im Naturschutzgebiet „Glaskogen". Das Campen mit Wohnwagen und Wohnmobilen ist hier verboten, jedoch nicht da Zelten. Endlich sind wir die Warmduscher los. Ich weiß sowieso nicht, was Wohnwagen und Wohnmobile mit Campen zu tun haben sollen.
Gegen 13:00 Uhr hatten wir unser Soll erfüllt und unseren Nachtplatz erreicht. Da es noch sehr zeitig war Bauten wirr erst mal nur das Tarp auf und warteten darauf, dass es zu regnen aufhörte. Nach einiger Zeit war es soweit und wir konnten uns um unsere Schlafstätten kümmern. Als ich den Schlafsack auspackte stellte ich fest, dass meine Packtasche undicht geworden ist und der Schlafsack leicht feucht geworden war, ist aber nicht weiter schlimm. Morgen früh ist er wieder trocken. Ich verstand nur nicht, wieso meine Packtasche undicht geworden ist, denn sie hatte mir etwa 15 Jahre treu gedient. So langsam löste sich die Gummibeschichtung an den Stellen auf, die immer beim zuschnüren beansprucht wurden. Endlich konnten wir mal das Flickzeug einsetzen, welches wir sonst immer nur transportiert hatten. Die geschwächten Stellen wurden ausgebessert und ich hoffe mal, dass die Packtasche wieder bis zum Ende der Reise dichthalten wird. Zuhause wartete schon die neue, die ich auch schon wieder etwa 5 Jahre liegen habe. Ich konnte mich nur von meiner alten Tasche nicht trennen.
Ich hatte gut eingekauft, da ich wusste, dass wir an dem heutigen Tag noch sehr viel Zeit haben um etwas Leckeres zu kochen. Wozu auch die Eile, wir hatten schließlich 5 Wochen zeit Es gab Kotelette mit Farmerkartoffeln, Knoblauch und ganz viel Zwiebeln. So gut hatten wir schon lange nicht mehr gegessen. Die folgen waren verheerend, aber wir waren ja weit ab der Zivilisation.
Dann schlug ich mich mit dem Beil ins Unterholz um Feuerholz zu sammeln, denn wir hatten neben einem Klohäuschen auch eine Feuerstelle am Platz und wollten diese nutzen. Wo findet man trockenes Feuerholz wenn es geregnet hat, wird sich mancher fragen? Ganz einfach, nicht auf dem Boden, sondern hoch mit der Nase. Die unteren Äste an den Bäumen sind eigentlich immer trocken und eigenen sich auch nach einem Regen immer noch dazu ein Feuer zu unterhalten. Ich schlug was wir brauchten. Das Feuer wurde wie es sich gehört ohne Papier oder Brandbeschleuniger entfacht. Einfach mit dem was man im Wald findet und des wurde noch ein schöner Abend.
So, es ist spät, dunkel und ich hau jetzt auch gleich in den Sack. Heute hab ich mal Empfang, was ich hier überhaupt nicht erwartet habe. Also ab damit!


Wetter: Morgens sonnig warm, dann zur Abwechslung mal leichter Regen, am Abend wieder Sonne.

Kilometerstand: 6921
Temperatur: 19°C

Position:
N 59°28`42``
O 12°17`51``

Zum Viadukt!

Als ich wach wurde und aus dem Zelt kuckte schien die Sonne und es war keine Wolke zu sehen. Dies sollte sich allerdings bald ändern. Kaum steckte Andrea ihre Nase aus dem Zelt, fand das Wetter zu seiner alten Form zurück und es gab zur Einstimmung einen kräftigen Schauer, so dass wir das Frühstück unter dem Tarp beenden mussten. Als es mal wieder etwas auflockerte packten wird schnell zusammen, wobei ich feststellen mußte, dass der Kragen meines neuen Schlafsacks bereits durchgescheuert war. Wie konnte dass sein? Die Lösung war dann ganz einfach, ich hatte den falschen Schlafsack eingepackt. Statt des den neuen, hatte ich den ganz alten Schlafsack erwischt. Na ja, wenigstens ist er auch mal sehr gut gewesen und war immer noch so warm, dass ich ihn bisher nicht ganz schließen musste. Es wird schon gehen. Irgendwann gegen 13:00 Uhr hatten wir es dann doch geschafft alles zu verstauen und brachen auf.
Da die Fähre gleich neben dem Campingplatz anlegte, begleitete uns Andrea noch bis zur Fähre und wir verabschiedeten uns doch von ihr. Irgendwie kam es mir vor als wenn ich sie zurück lassen würde, ein merkwürdiges ungewohntes Gefühl, welches mir gar nicht gefiel. Während unser Weg nach Norden führte, wolle Andrea nach Västavik zu einem großen Motorradtreffen an die Ostseeküste wo sie einige Bekannte treffen würde.
Wir fuhren anfänglich sehr große Straßen, was mir überhaupt nicht gefiel. Dabei gab es immer wieder sintflutartige Regenfälle, die unser weiterkommen jedoch nicht behinderten. So schafften wir einiges an Kilometern und hatten genug zeit gegen Ende zahlreiche kleine Straßen einschließlich gut zu fahrende Schotterpisten bei schönstem Sonnenschein zu genießen. Irgendwie sollte es immer so sein, dass wir für die erlittenen Strapazen eine kleine Entschädigung von oben erhielten. Wir wollten eigentlich vor dem Viadukt eine bleibe finden, fanden jedoch nichts was uns zusagte. Nur einen Campingplatz mitten in einem Ort, der zwar einen sehr schönen Rasen hatte, jedoch Sanitäre Anlagen, die ich nicht weiter besichtigen wollte.
So fuhren wir weiter und erreichten schließlich das Viadukt nähe Haverud. Das Viadukt ist ein Mix aus Eisenbahnbrücke, Straßenbrücke, Schifffartsbrücke mit Schleusen und dem ursprünglichen Fluss, welcher diesmal sehr viel Wasser führte, was ich das erste mal erleben durfte. Ich kannte den Fluss nur ausgetrocknet. Nach den Regenfällen der letzten Tage wunderte es mich allerdings nicht, dass der Fluss reichlich Wasser führte. Während Leo es sich in der Sonne auf einer Bank bequem machte begutachtete ich da Viadukt ausgiebig und machte Zahlreiche Fotos beim Schleusen dreier Jachten.
Nach weiteren 10 Kilometer war ein Zeltplatz angekündigt, den wir uns mal genau er ansehen wollten. Der Weg ging durch die Felder über Stock und Stein hinab zu einem See. Der Campingplatz lag eigentlich sehr schön, nur es gab keine Anmeldung. Ersatzweise hingen in einer Hütte einige Briefumschläge, auf den man seine Daten eintragen konnte und die Campinggebühren in den Briefumschlag legen sollte, was wir auch taten. Dann kam der Briefumschlag, wie sollte es auch anders sein, in einem Briefkasten und der Transfer war abgeschlossen. Wir suchten uns einen guten Platz und da eine sehr gemütliche Hütte zu Verfügung stand, verzichteten wir heute auf das Tarp. Bei der Gelegenheit benutzten wir gleich die Küche, die wir allein hatten und ich konnte mal an einem richtigen Tisch mein Tagebuch schreiben, was auch sehr angenehm war. Leider ist hier kein Empfang und ich glaube nicht, dass ich den Bericht von hier raus bekomme. Es sieht also so aus, als wenn auch der heutige Bericht erst morgen gesendet werden kann.


Wetter: Anfangs mehr Sintflut später Sonne.

Kilometerstand: 6826
Temperatur: 20°C

Position:
N 58°53`49``
O 12`22`25``

Montag, 20. Juli 2009

Die Regenfahrt!

Ich wurde um 6:00 Uhr wach und stand auf um mein Bericht für den gestrigen Tag fertig zu stellen. Ich war vor Leo hoch, was nicht sehr häufig vor kommt. Ich setzte mich dafür mit dem Stuhl am See, obwohl es gerade leicht anfing zu regnen. Nach einiger zeit musste ich jedoch unters Tarp, da die Luftfeuchtigkeit weiter anstieg.
Wir hatten es nicht eilig und hatten ausgemacht in ruhe auszuschlafen. Da es immer wieder leicht anfing zu regnen und Andrea noch an ihrer Packtechnik feilte, war es bereits 12:00 Uhr bis wir reisefertig waren.
Wir hatten heute nur eine keine Etappe vor uns und Andrea schloss sich uns für den heutigen Tag noch mal an. Die nächste Tankstelle war unsere und nebenan hatte noch ein „Lidel" auf, wo wir noch schnell etwas einkauften. Was man hat, hat man, denn es war Sonntag und so waren wir wieder für den Tag gerüstet.
Wir hatten wieder kleine Straßen vor uns und des dauerte nicht lange bis die erste Schotterpiste vor uns lag. Da es seit dem Aufbruch nur geregnet hatte, waren die Schotterpisten besonders tückisch. Die Landschaft Drumherum war dafür umso schöner. Nach der ersten Schotterpiste ließ die zweite auch nicht lange auf sich warten. Nach einiger Zeit hielt ich an und wir besprachen die Lage. Ich hatte das Gefühl, dass Andrea nicht sehr begeistert war und sollte recht behalten. Andrea konnte sich mit den Schotter nicht so wirklich anfreunden, mochte nicht bremsen und hielt einen entsprechenden Abstand, aber was soll's, sie musste da jetzt durch. Die zweite Schotterpiste ging mit einer Unterbrechung von 5m direkt in die dritte über Mit Rücksicht auf Andrea bogen wir ab um wieder Asphalt unter den die Räder zu bekommen. Wir kamen wieder zügig voran, mussten aber dafür einen entsprechenden Umweg in Kauf nehmen. Mit zwei Pausen im Regen erreichten wir unseren ausgewählten Campingplatz und Andrea und Leo bekamen erst mal ein Kaffe. Ich selbst brauchte nichts, ich war trocken und warm.
Nachdem die beiden wieder aufgewärmt waren gingen wir wieder raus und stellten fest, dass es aufgehört hatte zu regnen. Jetzt konnten wir Andrea gar nicht mehr zeigen wie man im Regen das Zelt trocken aufbaut. Schade, vielleicht ein anderes mal. Irgendwie war es so aber auch schöner und wir machten uns nach dem Aufbau des Lagers erst mal etwas Warmes zu essen.
Auf den Erkundungsrundgang zum „Hafen" begleitete uns Leo diesmal und wir kuckten schon mal wie die Fähre fuhr, mit der wir am nächsten Tag über den See setzten wollten. Alle ½ Stunde war recht häufig und so brauchten wir nicht planen. Auf der zweiten Runde über den Platz und durch den Wald ging ich dann mit Andrea wieder allein und es war dann auch schon wieder dunkel als wir zurückkamen. Leo war noch wach, stand bei den Fahrzeugen und es sah aus als ob er auf den Bus wartete. Wir bekamen ihn losgeeist, sonst würde er heute noch dort stehen. Wir gingen noch mal gemeinsam mit unseren Zahnbürsten über den Platz und hauten uns anschließend gegen 23:00 Uhr aufs Ohr. Ich schrieb noch mein Tagebuch, bekam es aber mangels Empfang nicht raus. Also werde ich es morgen irgendwo abschicken.


Wetter: Während der Fahrt nur Regen, sonst trocken.

Kilometerstand: 6527
Temperatur: 17°C

Position:
N 57°00`30``
O 13°43`13``

Sonntag, 19. Juli 2009

Der Start!

Der Tag fing gut an. Um 4:00 Uhr setzte strammer Regen ein und er sollte bis nach Travemünde anhalten.
Heute war der Tag an dem es galt unsere Fähre um 10:00 Uhr zu erreichen. Leo war mal wieder zu früh, so dass wir noch etwas umladen und uns Wasserdicht einkleiden konnten und trotzdem um 6:00 Uhr los kamen. Mein Kilometerstand lag bei 6179 Kilometer. Unser erster Stopp war nach 20 Minuten am zweiten Treffpunkt, an dem wir mit Andrea um 6:30 Uhr verabredet waren. Andrea kam etwas später, aber wir hatten reichlich Zeit, da wir erst um 9:00 Uhr am Anleger der Skandinavienkais erscheinen mussten und so kam sie um 6:45 Uhr angepöttert. Nach eher spartanischer Begrüßung fuhren startetet wir und fuhren über die B75 nach Travemünde. Ein paar Kilometern hatten wir dass erste Hindernis. Eine Baustelle inklusive Vollsperrung unter dem Heusbütteler-Bahnhof sorgte für die erste leichte Verzögerung. Da ich vor ein paar Jahren dort gewohnt habe, wusste ich, dass man durch den Bahnhof fahren konnte, was wir auch taten. Die Einheimischen waren davon nicht so begeistert, aber was soll's, wir hatten eine Fähre zu erreichen und ich wollte nicht noch lange Umwege fahren. Die nächste Baustelle mit Vollsperrung hatten wir dann in Bad Oldesloe, die wir aber ausfahren mussten und uns über sehr schöne Wege führte. Den Fährterminal erreichten wir dann gegen 8:15 Uhr, checkten ein und da es immer noch regnete wahren wir froh, dass wir uns unter der Auffahrrampe des Anlegers etwas unterstellen konnten und beobachteten wie die Lkw-Auflieger verladen wurden. Um 9:00 Uhr war dann unsere Zeit und wir konnten an Bord fahren und unsere Maschinen verzurren.
Das erst mal fanden wir eine freie Sitzgruppe und dass ohne gesucht zu haben Eine willkommene Wiedergutmachung nach der Regenfahrt. Andrea stellt fest, dass sie etwas nasser geworden ist als gedacht und verteilte ihre Habe und einen teil der Klamotten zum trocknen über den Lehnen. Auch Leo war nicht mehr so ganz trocken geblieben, saß aber die Nässe aus.
Die Fährfahrt verlief, wie erwartet, ohne Zwischenfälle. Wir butscherten etwas durchs Schiff, wobei Andrea barfuss und ich auf Socken gingen. Wir kauften etwas zum schnoben und Andrea hatte die Idee noch etwas Spagetti essen zu gehen, wobei ich sie begleitete. Dabei fand ich auf Socken mit meinen Füßen einen Rosenkohl, der dann noch eine Höhe von ca. 1,5 mm hatte und Andrea trat in etwas Soße, die ich für sie beim Besteck verteilte. Für jeden war etwas dabei. Die Spagettis und die Soße schmeckten auf jeden Fall prima. Leo musste bei den Sachen bleiben und wollte seine letzten Stullen essen, die er noch hatte.
Gegen 17:00 Uhr machten wir uns dann wieder startklar und fuhren um 17:15 Uhr von Bord.
Wir wandten uns gen Norden und fuhren zum Teil über große und zu Teil über sehr kleine Straßen zum Campingplatz, an dem ich mit Andrea an dem Tag an dem wir uns kennengelernt haben bis 1:00 Uhr Nachts am See gesessen und geplaudert haben. Die Fahrt war trocken und windig, so dass wir immer etwas in Schlangenlinie führen. Wir erreichten den Campingplatz ohne Zwischenfälle gegen 19:00 Uhr. Es ist ein schönes Plätzchen. Leo haben wir gleich etwas abseits gestellt, da es klar war, dass es wieder später werden würde und Leo immer etwas früher schlafen geht. Nachdem alles aufgebaut war, machten wir uns noch etwas zu essen und ließen den Tag ausklingen.
Ich bummelte mit Andrea noch etwas über den Campingplatz und durch die nähere Umgebung. Alls wir um 23:00 Uhr zurückkamen hatte Leo sich bereits hingelegt. Der Abend war zwar warm und man hätte sich noch etwa am See setzten können, aber auch wir waren Müde. Wir hatten zwar nichts Besonderes getan, sind aber der Tag war lang und wir hatte alle in der vorigen Nacht nicht viel geschlafen. Ich überlegt, ob ich noch das Tagebuch noch schreiben wollte, aber meine Augen wollten davon nichts wissen. So begaben auch wir uns in unsere Zelte. Man hörte nur noch die leichten Wellen ans Ufer schlagen und Leo in der Ferne schnarchen. Sonst war es still und ich bin sehr schnell eingeschlafen.


Wetter: Schietwetter in Deutschland und trockenes, windiges Wetter in Schweden.

Kilometerstand: 6358
Temperatur: 22°C

Position:
N 55,54`05``
O 13°33`49``

Dienstag, 14. Juli 2009

Bald ist es soweit!

So langsam werde ich etwas unruhig. Seit Sonntag ist die „Dicke“ gepackt und doch habe ich sie inzwischen bestimmt 6 oder 7 mal abgepackt um etwas zu verbessern, Ausrüstung auszutauschen oder zu ergänzen. Irgendwas fehlt immer, egal wie sehr man sich bemüht und doch ist immer einiges dabei was man hätte zuhause lassen können.

 

Nachdem Leo mich am Donnerstag anrief, er habe ein schlagen in der Wade gehabt und würde jetzt humpeln, sah ich mich schon wieder allein fahren. Inzwischen war er beim Arzt  und es hat sich geklärt, dass es nur etwas harmloses war, wofür es zwar ein Wahnsinnswort gibt, für dass aber in Leo´s Sprachschatz kein Platz ist. Kurz und gut, die Wade ist wieder in Ordnung und es kann los gehen.


Nur viermal werde ich noch wach, heißa dann ist „Reisetach“!?

Naja, grammatikalisch nicht ganz richtig, aber da müsst ihr euch schon dran gewöhnen. Meine Rechtschreibung ist nicht der Hit, aber ich stehe dazu und ihr werdet mich schon verstehen.