Samstag, 15. August 2009

Überraschung!

Die ganze Nacht regnete es in strömen. Irgendwann morgens, stellte ich fest, dass mein Zelt am Kopfende ca. 3 cm unter Wasser stand. Das kannte ich ja nun gar nicht, meine Zelte sind eigentlich immer trocken. Meine Isomatte ist zum Glück etwa 5,5 cm dick, so dass ich immer noch fast im trockenen lag. So wie es aussah, hatte der Boden etwas nachgelassen, da von oben alles trocken war. Nur leider hing mein Schlafsack etwas über den Rand und damit im Wasser, so dass es jetzt etwas ungemütlich wurde. Auch meine Jacke hatte etwas Wasser gefasst, aber zum glück nicht sehr viel. Die Jacke musste ich so oder so anziehen, ohne ging nicht, trocken tragen war hier angesagt. Als ich aus dem Zelt schaute traute ich meinen Augen nicht, unsere Hallig stand jetzt ebenfalls unter Wasser, alles schwamm. Wir frühstückten in Ruhe und packten dann alles zusammen.
Es war uns alles egal, nur weg und weit kommen. Gegen Mittag, wurde es überraschender weise trocken und die Sonne kam raus. Welch freudiges Ereignis, mit dem keiner gerechnet hatte. Wir trafen dann kurz hinterm Geiranger unsere niederländischen Freunde wieder.
Wir fuhren gemeinsam zum „Knüten", ein altes Teilstück der alten Straße, sperrten die Straße und machten erst mal ein paar Aufnahmen. Wer hier rein fährt, der hatte Zeit!
Dann ging es zum „Dalsnippa", der höchsten Straße in Norwegen (1501 m), von wo aus man schön auf den Geiranger-Fjord kucken kann. Leo blieb wieder unten, da er schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht hat und keine Lust hatte. Die Straße bestand auch dieses Jahr aus nassem glitschigem Schotter, größtenteils ohne Leitplanke oder ähnlichem. Als wir oben ankamen, was die Sicht sehr schlecht, aber wie es in den Bergen häufig so ist, genügt ein Windhauch, die Wolken sind weg und geben den Blick ins Tal frei. Bei der Abfahrt, wurden noch diverse Bilder gemacht und wir holten anschließend Leo in Cafe ab, wo er auf mich gewartet hatte. Dann wurden noch die E-Mail Adressen mit den Niederländern ausgetauscht und wir fuhren wieder getrennte Wege.
Unsere fahrt ging über Lom zum „Fantestein", der mit 1434 m die Höchste Passstraße in Norwegen ist. Es war eine schöne wenn auch frische fahrt bei 6°C. Von der ersten Passstraße ging es direkt in die Zweite, die mir Maut belegt war, aber dafür sehr schön und vor allem Ruhig ist. Irgendwann stürzten wir uns in die Tiefe, denn wir mussten wieder nach unten in Küstenhöhe. Es war eine schöne, wenn auch endlos scheinende Abfahrt.
In Laerdal angekommen, schlugen wir unser Lager auf einem Zeltplatz auf und versuchten unsere Sachen etwas zu trockenen, was nur mäßig gelang, denn es war schon wieder 20:00 Uhr und die Sonne war schon lange hinter den Bergen verschwunden. Ich holte heute den Bericht von gestern nach und mir war klar, dass es spät werden würde. Aber jetzt ist es geschafft. Gute Nacht!


Wetter: morgens regen, ab Mittag trocken mit Sonnenschein

Kilometerstand: 13415
Temperatur: 15°C

Position:
N 61°05`58``
O 07°28`11``