Samstag, 1. August 2009

Wieder Richtung Süden!

Ich wachte recht früh auf und trotz dass ich nicht viel geschlafen habe, konnte ich nicht wieder einschlafen. Als Leo erwachte stand ich mit auf. Ich war Gerädert von der gestrigen Tour. Mir taten alle Knochen weh und ich bin um etwa 30 Jahre gealtert, zumindest wenn man nach Geschwindigkeit urteilt, mit der ich mich fortbewege. Ein Gehwagen wäre zu Anfang ganz hilfreich gewesen, aber mit der Zeit ging es wieder. Nach dem packen fuhren wir erst mal nach Skarsvag um ein paar Kleinigkeiten einzukaufen und dann nach Gjesvear, ein kleines Fischerdorf, wo ich schon längst mal hin wollte. Dieser Ort hatte etwas und war um Längen sehenswerter als das Nordkapp selbst. Richtig malerisch lag es zwischen zerklüfteten Felsen in einer Bucht. Wir fanden eine Bank, machten es uns gemütlich und ließen den Ort auf uns wirken. Ein junger deutscher Motorradfahrer gesellte sich noch zu uns und so dauerte es noch etwas länger.
Dann fuhren wir nach Honningsvag, den ich musste ja noch zur Post. Da wir Samstag hatten, schloss die Post um 14:00 Uhr und ich rutschte gerade noch so um 5 Minuten nach durch die Tür. Ich merkte es aber erst, da ich die Adresse beim Roller vergessen hatte, wieder raus wollte und die Tür verschlossen war. Wenn ich jetzt raus ginge, würde ich nicht wieder rein kommen. Ich überlegte und kaufte jetzt Briefumschlag und Briefmarken. Soweit so gut, jetzt konnte ich raus. Jetzt hatte ich aber kein Kugelschreiber zur Verfügung und ging los um einen zu besorgen. Nachdem ich alles hatte, schrieb ich noch schnell eine Karte auf den Knien, was man auch sehen konnte, packte alles in den Briefumschlag und ab damit in den Briefkasten. Nur welchen den Gelben oder den Roten? Ich entschloss mich, dass der Rote fürs Ausland ist und warf den Brief ein. Jetzt wird es etwa 2 Wochen dauern, bis der Brief ankommen würde. Fürs nachahmen ist es allerdings nicht zu empfehlen, die Portokosten sind doch ganz schön hoch. Mein Brief in DINA4 kostete 5 € und Leos gestriges Paket mit unter 5 kg lag bei gut 40 €, wovon er sich erstmal erholen musste.
Endlich ging es los und wir konnten mal ein paar Kilometer machen, aber nicht, ohne vorher zu tanken, denn wir mussten nicht wann die nächste Tankstelle kommen würde. Hier im Norden gibt es sehr viele kleine Verkaufsstände von Samen, die Souvenirs verkaufen. Uns ich allerdings aufgefallen, dass zumindest dieses Jahr sehr viel weniger Touristen hier unterwegs sind. Die Stände waren eigentlich alle lehr und es fehlten dementsprechend die Einnahmen. Auch das Angebot war sehr bescheiden Mir taten die Muttchen leid, die vergeblich auf Kundschaft warteten, aber es lag nicht in unserer Hand. Was ich aber bekam, war mein Stockfisch, auf den ich schon das letzte mal scharf war, aber nirgends bekommen konnte.
Dann ging es zügig weiter, aber der mangelnde schlaf zehrte etwas an meiner Konzentration und ich pendelte öfters etwas über die Straße und meine Reaktionen waren manchmal etwas träge. Einmal wäre ich fast in drei Stattliche Rentiere gefahren, die ich irgendwie nicht wahrgenommen habe. Ich finde, es müsste eine Warnwestenpflicht für Rentiere geben, damit man sie besser sieht.
Gegen 19:00 Uhr fanden wir einen Rastplatz an einem Fluss den wir als, der uns für die Nacht als geeignet erschien. Endlich komme ich mal früher in den Sack! Ich denke wir werden noch etwas von dem Stockfisch schnabulieren und uns dann zur Ruhe betten.


Wetter: nur Sonnenschein

Kilometerstand: 10282
Temperatur: 23°C

Position:
N 70°18`42``
O 24°12`15``