Dienstag, 4. August 2009

Auf den Vesteralen

Die Nacht war mal wieder sehr feucht, so ohne Zelt, aber die Sonne hatte alles wieder getrocknet, bevor ich um 8:00 Uhr aufgestanden bin. Nach dem allgemeinen Morgenritus einschließlich packen ging ich noch mal kurz zum Wasserfall runter, den an unserem Campingplatz lag. Komischerweise war, nach dem ich über eine Stromschnelle in denen die Lachse aufsteigen sollen, gesprungen bin, überall um mich herum ein Zaun. Ich glaube ich hatte da wenig zu suchen, aber egal, ein Becken bot sich derartig zum Baden ein, dass ich nicht widerstehen konnte. Also raus aus den Klamotten und kurz gebadet und bei der Gelegenheit gleich über Kimme und Korn gewaschen. Das Wasser war erstaunlich warm, zumindest habe ich schon kälter gebadet. Es war sehr angenehm frisch und ich fühlte mich wieder richtig gut. Schade, dass ich nicht mehr zeit hatte, aber Leo war mal wieder bei den Rollern und stand in der Sonne, außerdem musste ich ja wieder weg, bevor sich bei jemanden der Blutdruck erhöht.
Dann ging es wieder los, Narvik war das nächste Ziel, wo Leo sich gerne das Kriegsmuseum ansehen wollte. Er hatte schon viel von den Schlachten um Narvik gelesen und interessierte sich dafür. Ich persönlich fand es weniger interessant und würde auch hier nicht wieder reingehen. Dann war eigentlich wieder tanken angesagt, aber ich hatte es vergessen und erinnerte mich erst als wir schon einige Kilometer entfernt waren. Man konnte aber nicht so ohne weiteres umdrehen, da die Strecke sehr unübersichtlich war und die Lkws mit einem Affenzahn um die Kurven kamen. Bald waren wir so weit weg, dass an umdrehen nicht mehr zu denken war. Jetzt hieß es durch. Mir war schon klar, dass es mal wieder knapp werden würde, aber wir schafften es mal wieder. Nach dem was ich gedankt habe, dürfte ich noch 0,08 Liter im Tank gehabt haben, bei Leo war es etwas mehr. Wie knapp es aber auch war spielt eigentlich keine Rolle, Hauptsache der Hobel rollt und wir haben es geschafft.
Ein paar hundert Meter weiter kauften wir dann für den Abend ein und suchten uns dann einen Campingplatz, was nicht ganz einfach war. Die ersten beiden Campingplätze hatten geschlossen, was sicher daran liegt, dass der Tourismus hier um mindestens 30 % zurück gegangen ist. Zum Teil wird es sicher auch sehr viel mehr sein. Uns ist schon seit einiger Zeit aufgefallen, dass uns bisher kein Reisebus überholt hat und man überhaupt fast keine sieht. Auch das Nordkap war nur mit 8 Bussen statt mit 40 besucht war. Auch haben einige zum teil große Hotels einfach geschlossen. Nichts desto trotz, wir finden es angenehm, dass nicht so viele Touristen unterwegs sind.
Als wir eine Schotterpiste mit einer immensen Steigung hinauf wollten, haben wir noch die grenzen von Leos Roller ausgelotet. Die Kupplung wurde heiß, griff nicht mehr und Leo stand am Hang mit angezogenen Bremsen und rutschte um etwa 2 Meter wieder runter. Von alldem hatte ich noch nichts mitbekommen, da ich ja vorgefahren war und selbst den Hang nur mit Mühe rauf kam, da die Reifen kaum noch griffen. Wenn er es geschafft hätte, hätte er ohnehin wieder runter gemusst, da der Weg oben nicht weiter passierbar für uns war. Ich wartete kurz, ob er folgen würde, fuhr dann wieder runter um zu sehen wo er denn bleiben würde und fand ihn dann etwas hilflos am Hang Ich hielt kurz an und fuhr dann meinen Roller erst mal ins Tal, da ich dort meinen Roller nicht abstellen konnte und ging wieder zu Fuß den Berg hinauf zu Leo. Gemeinsam drehten wir dann seinen Roller und er konnte dann wieder nach unten rollen. Ich weiß nicht, was für eine Steigung der Hang hatte, aber es war etwa so, als wollte man einen Weinberg rauf fahren.
Auf dem dritten Campingplatz angekommen, der zum Glück offen hatte, gab es zum Abend dann Rentier mit Gemüse, Zwiebeln und natürlich Knobi. Die Menge war etwas überdimensioniert und hätte sicher für 3 Personen gereicht. Das Drücken geht schon wieder weg. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Was noch zu erwähnen wäre. In den nächsten Tagen, könnte es sein, dass der Empfang nicht möglich ist. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass an der Außerküste kein Empfang ist und ich auf einen Berg steigen müsste. Ich werde es sicher lassen. Der Bericht wird dann etwas später folgen. Außerdem haben wir morgen eine Walsafari geplant, die über Nacht gehen wird.


Wetter: schon wieder nur Sonnenschein

Kilometerstand: 11180
Temperatur: 24°C

Position:
N 68°31`56``
O 15°43`57``

In Tromsö

Meinen Schlafplatz auf der kleinen Insel hatte ich zugunsten der Sicherheit unserer Ausrüstung neben meinen Roller verlegt Geschlafen habe ich sehr gut. In der Nacht bin ich gelegentlich aufgewacht, hab kurz meinen Blick über den Himmel kreisen lassen und bin auch gleich wieder eingeschlafen. Zwischenzeitlich kam noch die Flut und ist ein ganzes Stück in den Fluss gestiegen und hat meine kleine Insel fast umspült. Bis zum Morgen war allerdings wieder Ebbe und das Wasser weg. Es war schön draußen zu schlafen, ich hatte frische Luft und konnte jeder Zeit meinen Blick schweifen lassen, die Schafe begrüßen und die Sonne beobachten. So schlafe ich eigentlich am liebsten, zumindest, wenn mich die Mücken in ruhe lassen und hier gab es fast keine.
Als wir los wollten, hab ich mich noch fast im Kies festgefahren, schaffte es aber gerade noch so raus und dann ging es ab nach Tromsö. Auf dem Weg hatten wir drei Fähren, die ersten seit unserem Eintreffen in Schweden, aber mir Sicherheit nicht die letzten.
Als wir in Tromsö eintrafen wurde erst mal wieder getankt und dann drehten wir bei der Eismeerkathedrale bei, was uns beim dritten Mal gelang. Beim ersten Versuch sind wir falsch in eine Einbahnstraße gelandet und beim zweiten Versuch verwehrte uns ein Schild die weiterfahrt. Während Leo mal wieder draußen blieb, wollte ich sie mir mal ansehen, da sie ja so sehenswert sein soll. Also, ich finde sie alles andere als sehenswert. An dem Bau kann ich nichts finden, der Altar ist einfach nur schlicht und die Orgel ist auch nichts Besonderes. Ich werde sie mir mit Sicherheit nicht wieder ansehen und auch nicht empfehlen dies zu tun.
Als wir dann im Stadtzentrum ankamen, suchten wir gleich als erstes unseren Kutter, bei dem wir beim letzten Mal hervorragende Reker (Krabben) bekommen haben. Leider war der Kutter nicht da und wir mussten unsere Reker woanders kaufen. Die Reker waren aber bei weitem nicht so gut, aber man konnte sie prima zum anfüttern der Fische im Hafenbecken benutzen. Als die Fische dann da waren, holte ich schnell meine Angel und benutzte die Reker als Köder. Nach 5 Minuten hatten wir drei Sei am Haken und hatten damit genug. Der erste war uns zu klein und durfte weiter schwimmen, die anderen sollten in die Pfanne. Ich erschlug sie mit dem Beil, nahm sie gleich an Ort und Stelle aus und verstaute sie in unserer Waschmaschine.
Nach unserem Fang ging ich noch schnell einkaufen und dann ging es weiter. Als wir aus Tromsö raus wollten wusste ich ja, dass wir wieder durch den Tunnel mit Kreisverkehr mussten, worauf ich mich auch schon gefreut hatte. Diesmal kamen wir aber an einer anderen Stelle hinein. Es sah aus, als wenn man in einen Keller oder Parkhaus fahren würde. Tatsächlich ging es in einer Röhre runter auf eine Kreuzung zu. Von Dort aus ging es einmal nach links in ein Parkhaus und einmal nach rechts in eine andere Röhre die auf den Kreisverkehr führte. Diesmal war ich etwas besser vorbereitet und auch diesmal fanden wir den richtigen Ausgang.
Dann machten wir erst ml ein paar Kilometer auf der Suche nach einem guten Nachtplatz. Zu spät sollte es nicht werden, da wir ja noch den Fisch zubereiten mussten. Es kam aber einfach kein geeigneter Platz. Wir kamen an einem alten Sägewerk vorbei, welches noch mit Wasserkraft aus einem Fluss betrieben wurde, aber kein vernünftiger Rastplatz. Schließlich steuerten wir einen Campingplatz an der erstaunlicher weise sehr billig war.
Wir bereiteten uns unseren Fisch, filetiert in der Pfanne zu, schön in Butter gebraten. Er schmeckte richtig lecker und dazu gab es einfach nur eine Fischsuppe. Da es schon wieder Mitternacht ist, werde ich jetzt auch in den Sack kriechen. Ich hoffe, morgen wird es wieder etwas früher.


Wetter: nur Sonnenschein

Kilometerstand: 10878
Temperatur: 27°C

Position:
N 69°02`03``
O 18°38`52``