Dienstag, 11. August 2009

Reifenwechsel!

Heute Morgen schien zur Überraschung die Sonne, als wir um 7:00 Uhr aufstanden. Als wir vom Platz fuhren, war es gerade mal 9:00 Uhr.
Wir fuhren nach Bodö rein, um den Suzuki- Händler, den ich aus meiner Händlerliste rausgesucht hatte, aufzusuchen, da er Leos Reifen wechseln sollte. Leider war er inzwischen umgezogen. Leo ging zu einem Autohändler, der gegenüber seinen Laden hatte und erkundigte sich nach dem verbleib des Suzuki-Händlers. Nach Norwegischer Manier war man sehr hilfsbereit, obwohl keiner englisch sprechen konnte. Zu zweit hat man ihn über Internet die aktuelle Adresse rausgesucht und ausgedruckt. Mit der Adresse im Navi fuhren wir zurück, bis wir zu einer Nebenstraße kamen, wo als erstes Boote und Schneemobile ins Auge vielen, aber es waren auch Motorräder und Roller vorhanden. Die ersten beiden Verkäufer verstanden rein gar nichts. Der Dritte konnte sogar etwas deutsch und wir konnten uns so leicht verständlich machen. Da wir das Hinterrad von Leos Roller selbst ausbauen wollten, bekamen wir einen Platz zugewiesen, wo wir ungestört arbeiten konnten. Der Ausbau verlief ohne Probleme und ehe wir uns versahen war der Reifen gewechselt und wir konnten das Rad wieder montieren. Alles in allem waren wir um 12:00 Uhr wieder auf der Straße und gingen erst mal tanken und dann wieder einkaufen. Bei der Gelegenheit stellte ich fest, dass ich nur noch 100 Kronen zur Verfügung hatte, wo mit ich nicht mal meinen Tank voll bekommen würde. Ich ging also gleich noch zur Bank uns holte frisches Geld. Beim ersten Automaten klappte es nicht er spuckte mir die Karte vor die Füße. Ok, dachte noch mal. Diesmal war ich drauf gefasst und fing die Karte auf und da es so schön geklappt hatte gleich noch mal. Dann ging ich zum Automaten nebenan, der ein wenig anders aussah. Da ging es auf Anhieb, ohne Spaßfaktor. Noch mal zum ersten geschaut, stellte ich fest, dass es der Kontoauszugsdrucker war. Na gut, man kann da zwar keine Geld bekommen, aber der Spaßfaktor war um ein vielfaches höher.
Nun hieß es mal ein paar Kilometer machen. Eigentlich wolle ich auf die E6 um etwas voran zu kommen, aber es gab noch etwas was ich sehen wollte und bog nach kurzer zeit in die Küstenstraße 17 ein. Wenn mein Navi eine Stimme hätte, würde er unentwegt meckern, aber ich habe ihm schon zu Anfang der Reise den Hahn abgestellt. Nach etwa 16 Kilometern erreichten wir den „Saltraumen" einen Gezeitenstrom, mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit. Diesmal war es leider fast Flut und die Strömung war nicht allzu groß. Ich kenne es auch anders, so dass man schon ein schnelles Boot braucht um entgegengesetzt der Strömung voran zu kommen. Angler waren diesmal allerdings sehr viele da, denn es gibt hier reichlich Fische die man an Land ziehen kann.
Als es weiter ging, wurde der Himmel sehr dunkel und es begann zu regnen, und dass nicht zu knapp. Die nächsten Stunden sollte es nicht mehr aufhören und als wir den Polarkreis erreichten, der auf fast 700 m Höhe liegt, war es nur noch 10°C warm. Wir machten eine Pause und gingen ins Center. Da ich noch einiges mit reingenommen hatte, hatte ich die Arme noch immer oben und als ich die Sachen dann auf einen Tisch legte und die Arme senkte, machte es „platsch" und mir lief aus jedem Ärmel etwa 0,25 Liter Wasser. Irgendwie ist es mir wohl in den Ärmel gelaufen, aber was soll's, es hatte ja nicht weiter gestört. Wir aßen was und kauften noch eine Kleinigkeit ein, bevor wir uns wieder auf die Socken machten.
Es regnete immer noch und es sollte auch so bleiben bis wir durch „Mo I Rana" waren. Kurz vor unserem Campingplatz hörte es unerwarteter weise auf und wir konnten im trockenen unser Lager aufschlagen. Es kam sogar noch kurz etwas die Sonne raus, bevor sie hinter den Bergen unter ging. Der Abend blieb trocken, auch wenn sich wieder Regenwolken auftürmten. Die Nacht wird es wohl nicht sein.


Wetter: bis Mittag wechselnd bewölkt, dann stramm Regen, abends trocken

Kilometerstand: 12218
Temperatur: 10-17°C (nach Höhenlage)

Position:
N 66°09`02``
O 13°50`25``