Dienstag, 28. Juli 2009

In Norwegen angekommen!

Die Nacht war zwar kurz, aber es hatte trotzdem kräftig geregnet. Ich bin zwar vom Regen wach geworden, war aber nicht weiter beunruhig. Warum auch, das Wetter ändert sich so schnell, dass es nicht lohnt sich einen Kopf zu machen. Bis man wieder aufsteht kann es schon wieder ganz anders aussehen und so war es auch. Als ich wach wurde war es 7:30 Uhr und bruttig warm im Zelt. Die Sonne stand auf dem Zelt. Also raus und die Mücken begrüßt. Wir hatten Glück, die Mücken waren noch nicht unterwegs.
Wir packten, brachen auf, und legten die letzten 30 Kilometer bis Inari zurück. Als erstes wurde getankt, da der rote Bereich mal wider zu Ende ging.
In Inari steht ein großes Blockhaus, welches vollgestopft ist mit allen möglichen und unmöglichen Souvenirs. Ich stöberte immer gerne mal durch den Laden, da auch immer viele schöne Sachen unter dem Nippes zu finden ist. Eigentlich wollte ich mir einen Holzbecher kaufen, habe es aber verworfen, da ich ihn auf der Reise nur ruinieren würde und für 46-54€ ist es mir einfach zu viel Geld. So kaufte ich mir nur ein kleines, aber feines, Taschenmesser und auch Leo nahm eins in etwas größer mit. Noch ein Schlüsselanhänger in Form eines Luchses aus Holz und noch einige Kleinigkeiten gingen in unsere Bestand über. Für große Sachen wie ein Rentierfell haben wir nun mal keinen Platz und ein großes Rentiergeweih habe ich bereits. Zum Abschluss trank Leo noch einen Kaffe und ich gönnte mir mal eine Cola, nachdem ich seit unserem Aufbruch in Hamburg nur Wasser getrunken habe. Das Wasser stammte anfänglich aus dem Wasserhahn und ab höhe Stockholm aus Flüssen und Seen.
Nun ging es wieder weiter in Richtung Norwegen. Eigentlich habe ich eine Schotterpiste erwartet, die ich schon fünf Mal gefahren bin, doch leider wurde sie inzwischen ausgebaut und asphaltiert. Der Reiz war weg. Es war jetzt eine sehr gute große Straße, die ein rasches vorankommen garantierte und so erreichten wir Norwegen sehr zeitig und bogen Richtung Russland ab.
An der Grenz machten wir kurz Stopp für ein obligatorisches Foto um dann an der Grenze entlang in den letzten Zipfel von Norwegen weiter zur Barensee zu fahren. Diese Straße kostete wieder sehr viel Zeit, da sie wie sollte es anders sein, die letzten 24 Kilometer aus Schotter bestand. Am Ende der Welt machten wir halt, stellten fest, dass hier wirklich der Hund begraben liegt, ließen unseren Blick über die See schweifen und fuhren zurück nach Kirkenes. Auch hier hatte sich seit meinem letzten Besuch vor fast 25 Jahren nichts geändert. Es gab nicht sehenswertes und die alten russischen Fischerboote lagen immer noch am selben Kai und rosteten vor sich hin. Es war trostlos und so drehten wir bei und wandten uns unserem eigentlichen Ziel dem Nordkapp zu.
Es wurde jetzt langsam zeit, sich nach einem Plätzchen für die Nacht umzusehen, was wir auch taten. Wir konnten uns noch genau, von unserer letzten Reisen, an einen Platz erinnern, der direkt an der Küste lag und etwas Wind und Schutz vor den Mücken bot. Auf dem Weg dorthin, kam der Hochnebel, den ich schon die ganze Zeit in den Bergen gesehen hatte in die Täler runter und nicht nur die sicht wurde schlechter, sondern es wurde auch um einige Grade kälter. Wir hofften, dass der Wind der vom Wasser her kam den Nebel wegblasen würde, doch weit gefehlt. Zu allem Überfluss gab es auch noch Seenebel und so wurde es auch nicht besser. Der Abend wurde feucht, kalt und vom Meer war nichts zu sehen und so blieben wir nicht lange draußen, sondern gingen zeitig schlafen. Naja, zeitig ist vielleicht etwas anderes, aber man merkt hier nicht so richtig wie die Zeit vergeht. Was mir schon vor einigen Tagen aufgefallen war, mein Navi ging nicht mehr auf Nachtsicht, sondern nur noch bis zur Dämmerung. Heute kam dann die Krönung, das Ding hat sogar eine Mitternachtssonne. Ich dacht ich kuck nicht richtig, was dass alles für ein Spielzeug ist.
So, ich geh jetzt auch ins Bett, ist ja schon spät genug. …. und wer macht jetzt dass licht aus?


Wetter: durchweg sonnig, abends feucht

Kilometerstand: 9192
Temperatur: 19°C in Finnland 14°C in Norwegen

Position:
N 70°00`26``
O 29°12`09``