Dienstag, 21. Juli 2009

Zum Viadukt!

Als ich wach wurde und aus dem Zelt kuckte schien die Sonne und es war keine Wolke zu sehen. Dies sollte sich allerdings bald ändern. Kaum steckte Andrea ihre Nase aus dem Zelt, fand das Wetter zu seiner alten Form zurück und es gab zur Einstimmung einen kräftigen Schauer, so dass wir das Frühstück unter dem Tarp beenden mussten. Als es mal wieder etwas auflockerte packten wird schnell zusammen, wobei ich feststellen mußte, dass der Kragen meines neuen Schlafsacks bereits durchgescheuert war. Wie konnte dass sein? Die Lösung war dann ganz einfach, ich hatte den falschen Schlafsack eingepackt. Statt des den neuen, hatte ich den ganz alten Schlafsack erwischt. Na ja, wenigstens ist er auch mal sehr gut gewesen und war immer noch so warm, dass ich ihn bisher nicht ganz schließen musste. Es wird schon gehen. Irgendwann gegen 13:00 Uhr hatten wir es dann doch geschafft alles zu verstauen und brachen auf.
Da die Fähre gleich neben dem Campingplatz anlegte, begleitete uns Andrea noch bis zur Fähre und wir verabschiedeten uns doch von ihr. Irgendwie kam es mir vor als wenn ich sie zurück lassen würde, ein merkwürdiges ungewohntes Gefühl, welches mir gar nicht gefiel. Während unser Weg nach Norden führte, wolle Andrea nach Västavik zu einem großen Motorradtreffen an die Ostseeküste wo sie einige Bekannte treffen würde.
Wir fuhren anfänglich sehr große Straßen, was mir überhaupt nicht gefiel. Dabei gab es immer wieder sintflutartige Regenfälle, die unser weiterkommen jedoch nicht behinderten. So schafften wir einiges an Kilometern und hatten genug zeit gegen Ende zahlreiche kleine Straßen einschließlich gut zu fahrende Schotterpisten bei schönstem Sonnenschein zu genießen. Irgendwie sollte es immer so sein, dass wir für die erlittenen Strapazen eine kleine Entschädigung von oben erhielten. Wir wollten eigentlich vor dem Viadukt eine bleibe finden, fanden jedoch nichts was uns zusagte. Nur einen Campingplatz mitten in einem Ort, der zwar einen sehr schönen Rasen hatte, jedoch Sanitäre Anlagen, die ich nicht weiter besichtigen wollte.
So fuhren wir weiter und erreichten schließlich das Viadukt nähe Haverud. Das Viadukt ist ein Mix aus Eisenbahnbrücke, Straßenbrücke, Schifffartsbrücke mit Schleusen und dem ursprünglichen Fluss, welcher diesmal sehr viel Wasser führte, was ich das erste mal erleben durfte. Ich kannte den Fluss nur ausgetrocknet. Nach den Regenfällen der letzten Tage wunderte es mich allerdings nicht, dass der Fluss reichlich Wasser führte. Während Leo es sich in der Sonne auf einer Bank bequem machte begutachtete ich da Viadukt ausgiebig und machte Zahlreiche Fotos beim Schleusen dreier Jachten.
Nach weiteren 10 Kilometer war ein Zeltplatz angekündigt, den wir uns mal genau er ansehen wollten. Der Weg ging durch die Felder über Stock und Stein hinab zu einem See. Der Campingplatz lag eigentlich sehr schön, nur es gab keine Anmeldung. Ersatzweise hingen in einer Hütte einige Briefumschläge, auf den man seine Daten eintragen konnte und die Campinggebühren in den Briefumschlag legen sollte, was wir auch taten. Dann kam der Briefumschlag, wie sollte es auch anders sein, in einem Briefkasten und der Transfer war abgeschlossen. Wir suchten uns einen guten Platz und da eine sehr gemütliche Hütte zu Verfügung stand, verzichteten wir heute auf das Tarp. Bei der Gelegenheit benutzten wir gleich die Küche, die wir allein hatten und ich konnte mal an einem richtigen Tisch mein Tagebuch schreiben, was auch sehr angenehm war. Leider ist hier kein Empfang und ich glaube nicht, dass ich den Bericht von hier raus bekomme. Es sieht also so aus, als wenn auch der heutige Bericht erst morgen gesendet werden kann.


Wetter: Anfangs mehr Sintflut später Sonne.

Kilometerstand: 6826
Temperatur: 20°C

Position:
N 58°53`49``
O 12`22`25``